Millioneninvestitionen

Neue Pläne für den maroden Klagenfurter Airport

Kärnten
15.11.2023 18:45

Der angeschlagene Klagenfurter Flughafen soll wieder auf Vordermann gebracht werden. Dazu haben die neuen Eigentümer und die Geschäftsführung ehrgeizige Pläne. Ein neuer Hangar und Passagierzahlen von 200.000 sind nur ein Teil der neuen Strategie.

Nach Jahren des Stillstandes soll dem Airport neues Leben eingehaucht werden. Und dabei ziehen Politik und Aufsichtsrat an einem Strang. „Meine Aufgabe ist es, Geld zu verdienen“, sagt Geschäftsführer Maximilian Wildt. Und daher solle der Flughafen in den kommenden fünf Jahren wieder wirtschaftlich rentabel sein.

Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. „Wir haben ein Budget erstellt, das ein striktes Kostenmanagement und wichtige Investitionen beinhaltet“, sagt Airport-Aufsichtsratsvorsitzender Martin Payer. Mitunter soll auch ein Terminal für Privatflugzeuge errichtet werden, nicht betriebsnotwendige Flächen verpachtet werden und die Passagierzahlen sollen in die Höhe schnellen.

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In fünf Jahren sollte der Klagenfurter Flughafen wieder positiv bilanzieren können. Wir sind guter Dinge.

Martin Payer, Aufsichtsratsvorsitzender Airport Klagenfurt

„Wir erwarten uns im kommenden Jahr rund 200.000 Passagiere“, so Wildt, der aktuell mit verschiedensten Fluggesellschaften in Verhandlungen steckt, um neue Verbindungen von und nach Klagenfurt zu schaffen. Dabei sollen aber die Verbindungen Alicante, Palma und London erhalten bleiben.

Sattes Minus und ein neuer Hangar
Aber nicht nur neue Anbindungen sollen dem Flughafen wieder Leben einhauchen, auch ein neuer Hangar für das Innenministerium soll zusätzliches Geld in die leeren Kassen spülen. „Wir würden den Hangar bauen und dann an das Innenministerium vermieten“, sagt Wildt.

Doch bis es so weit ist, wird der Airport noch einiges an Geld verschlingen. „Im nächsten Jahr werden wir zwischen 11 und 13 Millionen Euro an Zuschüsse brauchen“, sagt Geschäftsführer Wildt, dessen Vertrag demnächst ausläuft und der sich bereits wieder beworben hat. Heuer dürfte sich der Bilanzverlust auf rund sechs Millionen Euro belaufen.

110 Mitarbeiter

sind am Klagenfurter Flughafen beschäftigt. Ob alle Mitarbeiter gehalten werden können, wird aktuell geprüft.

Flughafen bleibt weiterhin Landesthema
„Über die Vergangenheit und die Untätigkeit von Lilihill haben wir genug gesprochen. Jetzt geht es darum, unseren Kärntner Flughafen wirtschaftlich erfolgreich zu betreiben“, meldet sich auch der zuständige Referent Martin Gruber (ÖVP) zu Wort: „Das bedeutet, dass wir als öffentliche Hand investieren müssen, damit sich der Flughafen mittelfristig selbst erhalten kann und als wichtige Infrastruktur unseres Standortes gesichert bleibt.“

Von Landesseite wäre man dazu bereit, im kommenden Jahr Investitionen von rund 11 Millionen Euro zu ermöglichen. „Der ambitionierte Budgetplan und die heurige Verdoppelung der Passagierzahlen zu 2022 sind klare Signale, dass der neue Geschäftsführer den richtigen Weg eingeschlagen hat“, so Gruber.

Was die Zukunft des Klagenfurter Flughafens angeht, ist sich auch die restliche Politik uneinig. Zur Erinnerung - FPÖ-Landesparteichef Erwin Angerer fordert ein Veräußerungs- und Belastungsverbot; soll heißen: Er will, dass über die Zukunft des Airports künftig der Landtag entscheidet. Damit das rechtlich durchgeht, bräuchte es laut seinem Parteikollegen Gernot Darmann eine „einfache gesetzliche Adaptierung“.

Einfach? „Naja“, sagt SPÖ-Klubobmann Herwig Seiser: „Ich weiß nicht, wie das rechtlich gehen soll. Damit hängt ja die Verwertung der Grundstücke zusammen. Der Punkt ist der, dass es bis zum heutigen Tag keinen Masterplan gibt, wie auch vorhandene Flächen verwertet und genutzt gehören.“

Polit-Beobachter bemerken in Seisers Worten vorsichtige Kritik am Koalitionspartner bzw. dem zuständigen Referenten Martin Gruber (ÖVP): „Da erwarten wir uns jetzt schon sehr bald eine Struktur in der Vorgangsweise.“

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