Sehr unterhaltsam, aber auch ehrlich und g‘scheit - Cheyenne Ochsenknecht und Nino Sifkovits plauderten mit der „Krone“ über ihre neue Reality-Doku „Unser Hof“ und ihr nicht ganz typisches Leben als Landwirte in Dobl bei Graz.
Eines gleich vorweg: Wer sich von „Unser Hof mit Cheyenne und Nino“ (ab 22.11. auf Sky) die nächste Reality-Doku erwartet, in der sich abgehalfterte Nichts-Könner am laufenden Band intellektuell unterbieten, muss seinen Voyeurismus anderweitig befriedigen. Dafür bekommt man ehrliche, unterhaltsame und g’scheite Einblicke in das Leben zweier Landwirte, die nicht dem weitläufigen Bild ihrer Zunft entsprechen.
Das tun Cheyenne Ochsenknecht und Ehemann Nino Sifkovits nicht, um anzuecken - was sie damit aber zwangsläufig machen -, sondern um eine Lanze für ihren Beruf zu brechen. „Wir wollen jungen Leuten zeigen, dass die Landwirtschaft etwas Cooles ist. Die haben oft noch das Bild von alten Landwirten im Kopf, die nur am Hof sind, den ganzen Tag stinken und nichts anderes machen. Aber wir gehen auch gerne auf Konzerte oder verreisen, wenn es die Zeit erlaubt. Man sieht ganz gut, dass wir zwei Leben haben: Das Jetset-Leben, wenn man so will, und unseren Alltag auf dem Hof“, erzählt Cheyenne im Interview mit der „Krone“.
„Ich würde mir wünschen, dass die gesamte Landwirtschaft den nötigen Respekt bekommt, den sie auch verdient hat - nicht nur wir, weil wir polarisieren. Es gibt sehr viele bodenständige Traditionsbauernhöfe, die seit hunderten Jahren täglich hart arbeiten, aber vielleicht ein anderes Mindset haben als wir - das Gesamtbild der Landwirtschaft soll besser werden“, ergänzt Nino. Dafür hat sie das Team von Sky ein ganzes Jahr lang auf ihrem Chianinahof in Dobl bei Graz begleiten dürfen - quasi als Spin-Off von „Diese Ochsenknechts“, von der bereits die dritte Staffel abgedreht ist. „Anfangs mussten wir noch lernen, dass die Kamera nicht der Feind ist und wir so sein können und sollen, wie wir eben sind“, erzählt Cheyenne. „Ich hoffe, dass die Leute dadurch auch die Werte verstehen, die wir vermitteln möchten.“
Während der Dreharbeiten wurden alle Höhen und Tiefen des Paares eingefangen, etwa die Geburt ihres zweiten Kindes, Sohn Matteo, oder auch den aufwändigen Um- und Ausbau ihres Hofes - alles zum Wohl ihrer Tiere. „Wir sind echt an unsere Grenzen gestoßen, haben die letzten Monate aber dann doch sehr gut gemeistert“, blickt Cheyenne zurück. „Wir haben alle Gefühlslagen durchlebt und das hat uns stärker gemacht. Es waren viele schöne und schlechte Momente und ich würde es sofort wieder machen. Außerdem sind wir lange nicht am Ende - wir haben nämlich noch einiges vor“, verrät Nino.
Der Erfolg gibt ihnen Recht, lockt aber auch einige Neider an. Vor allem Cheyenne wurde oft belächelt. „Am Anfang hat man mich oft als Tussi abgestempelt, was mich gestört hat. Aber mittlerweile finde ich die Reaktionen cool, wenn man mich fragt, was ich mache und dann antworte: Ich bin Landwirtin.“ „Und ich war halt immer ,nur‘ der Bauernbua. Aber wenn ich jetzt in der Stadt bin, sage ich mit Stolz, dass ich Landwirt bin.“
Die Entscheidung, Großstadt gegen Landidyll zu tauschen, fiel während Cheyennes Schwangerschaft mit Tochter Mavie und war einfacher als man meinen würde. „Nino hat mir die Wahl gelassen, ob wir nach Dobl ziehen, wo unsere Tochter in der Natur und mit Tieren aufwächst, oder wir in der kleinen Wohnung in Berlin bleiben, wo täglich gefühlt zehn Leute umgebracht werden. Da war mir relativ schnell klar: Wir gehen nach Dobl.“ Gerade ist Cheyenne auch noch dabei, die die Ausbildung zur landwirtschaftlichen Facharbeiterin zu machen. „Das soll auch ein Zeichen sein, dass ich für immer hier bleiben und nicht mehr weggehen möchte.“
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