Ein Betreuer, gegen den massive Missbrauchsvorwürfe erhoben worden waren, wurde fünf Monate vor seinem Pensionsantritt von der Caritas gefeuert. Doch nun hat sich die Verdachtslage nicht bestätigt, es gibt kein Verfahren gegen den Mann.
„Betreuer soll drei Bewohnerinnen missbraucht haben“ titelte die „Krone“ am 8. April. Ein Pfleger stand im Verdacht, sich in einer Einrichtung im Hausruckviertel an drei Frauen vergangen zu haben. Der laut Caritas geständige Beschuldigte wurde fristlos entlassen. „Es ging dabei um sehr unangenehme Berührungen durch einen Betreuer“, so die Caritas damals, die Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Wels erstattete. Ermittelt wurde wegen §205 e, das ist „Sexueller Missbrauch einer wehrlosen oder psychisch beeinträchtigten Person“ sowie §212, also „Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses“.
Verdachtslage nicht erhärtet
Acht Monate später ist von den Vorwürfen nichts mehr übrig geblieben, berichtet Barbara Rumplmayr, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wels auf „Krone“-Anfrage: „Ein Tatnachweis war nicht zu erbringen, die Vorwürfe haben sich nicht bestätigt. Es gab keine Belege für Berührungen mit Sexualbezug, sprich, dass der Beschuldigte bei der Betreuung der drei mutmaßlichen Opfer geschlechtliche Handlungen gesetzt hätte.“
Verdächtiger erleichtert
Obwohl es keine Beweise gegen den ehemaligen Pfleger gab, stellten die Opfer einen Fortführungsantrag, der allerdings abgewiesen wurde. Der damals fristlos gefeuerte Betreuer erfuhr am Dienstag von der endgültigen Einstellung des Verfahrens: „Ich bin froh, dass die Ermittlungen endlich eingestellt worden sind. Ich bin noch immer schockiert, wie schnell jemand vorverurteilt werden kann.“
Die Caritas erfuhr von der „Krone“, dass die Staatsanwaltschaft den Fall ad acta legt. Direktor Franz Kehrer: „Sollte das Verfahren eingestellt worden sein, müssen wir das zur Kenntnis nehmen.“
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