Caritas als Stütze

Teuerung trifft immer mehr: 1800 neue Hilfsanträge

Kärnten
16.11.2023 08:02

Allein heuer gibt es mehr als 1800 neue Hilfsanträge bei der Kärntner Caritas. Bei vielen fehlt Geld für das Notwendigste. Finanzielle Not und Zukunftsangst plagen vor allem Familien, Alleinerziehende und Mindestpensionisten.

„Bei uns steigen die Zahlen von Menschen in Not extrem an. Nicht nur für Menschen, die jetzt schon von Armut betroffen sind, ist die Situation ernst, sondern die Notlagen betreffen mittlerweile auch jene, die bisher mit ihrem Einkommen ausgekommen sind", sagt Caritasdirektor Ernst Sandriesser. Not sei zwar noch nicht sichtbar, solle aber sichtbar gemacht werden! Die massive Teuerung trifft vor allem Familien mit mehreren Kindern, Alleinerzieher und Mindestpensionisten.

Sandriesser (li) und Christine (re) von der Kärntner Caritas mit Klientin Bettina. (Bild: Caritas/Johannes Leitner)
Sandriesser (li) und Christine (re) von der Kärntner Caritas mit Klientin Bettina.

„Durch die drastische Teuerung haben bisher 6900 Frauen, Männer, Familien Hilfe benötigt“, ergänzt Sandriesser: „Es sind sogar 1800 neue Hilfsanträge mehr eingegangen als im Vorjahr. Besonders dramatisch ist, dass 1924 Kinder betroffen sind.“ Den Menschen fehlt Geld für lebensnotwendige Dinge wie Miete, Heizen, Energiekosten, Lebensmittel und warme Kleidung.

Wenn Sie helfen wollen!

  • Die Caritas kann mit Spendengeldern noch mehr helfen:
  • Spendenkonto der Caritas: Sparkasse IBAN AT40 2070 6000 0000 5587

Sozialberaterin Christine Ofner: „Der finanzielle Druck, jeden Cent zweimal umzudrehen, löst bei betroffenen Menschen große seelische Not aus.“ Daher betont Sandriesser: „Wenn der Wert des Euro sinkt, die Zeiten schlecht werden, dann müssen wir noch mehr zusammenhalten."

Alleinerzieherin spricht über ihre prekäre Lage 
Bettina (41), alleinerziehende Mutter von drei Kindern, kam bis vor zwei Jahren noch gut über die Runden. „Ich hatte einen Job als Sicherheitschefin. Plötzlich schlitterte meine Firma in Konkurs und ich stand ohne Job da.“ Von einem Tag auf den anderen war alles anders! Dazu kam noch, dass sie das Baby ihrer Tochter wegen einer Krise als Pflegekind bei sich aufnahm. „Es war selbstverständlich meiner Tochter in dieser Situation zu helfen.“

Ohne Hilfe der Caritas könnte Alleinerzieherin Bettina den Alltag nicht schaffen. (Bild: Caritas)
Ohne Hilfe der Caritas könnte Alleinerzieherin Bettina den Alltag nicht schaffen.

Caritas als Stütze
Teuerung, eine größere Wohnung und die Strompreis-Krise waren jedoch zu viel. „Ich wusste nicht einmal, wie ich den Schulbeginn bewältigen sollte. Mir wurde bei der Beschaffung von Schulsachen und bei den Stromkosten von der Caritas geholfen. Ohne diese Hilfe hätten wir nicht mehr weitermachen können.“

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