Cooles Flaggschiff

Kia EV9: Was kann der „German Luxury Car 2024“?

Motor
20.11.2023 20:52

Seinen ersten Titel hat der Kia EV9 bereits eingefahren, als er noch längst nicht auf dem Markt war: Das brandneue koreanische Fünf-Meter-Flaggschiff mit viel Platz und großem Akku wurde zum „German Luxury Car 2024“ gewählt. So luxuriös und hochwertig war in Europa noch kein Kia. Und so groß auch nicht.

(Bild: kmm)

Es war Anfang September, als ich ein Vorserienmodell des mächtigen SUVs fahren konnte, beim Finalevent des German Car Awards in Friedrichshafen. Falls sich jemand über das sommerliche Wetter im Video (gleich hier oben!) wundert. Ich musste es nur bis jetzt zurückhalten. Hersteller sind manchmal eigen, was die Berichterstattung über Testfahrten vor Markteinführung betrifft.

Dabei kann es Kia nur recht sein, wenn man über den EV9 berichtet. Schließlich gibt es nicht viel auszusetzen an dem mächtigen Designstück. Klar, die Optik ist Geschmackssache, wie bei den meisten Autos, und klassisches Autodesign ist etwas anderes. Aber das macht ja gerade den Reiz an dem Wagen aus. Und ja, er braucht so eine auffällige Farbe, alles andere wäre schade (aber wahrscheinlich wird er trotzdem von 90 Prozent der Kunden in Schwarz oder Unscheingrau bestellt).

(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)

Groß und mächtig
Sogar für 5,01 Meter Länge ist der Radstand mit 3,10 Meter ungewöhnlich groß. Auch 1,75 Meter Höhe und 1,98 Meter Breite (2,26 m inkl. Außenspiegel) lassen nicht den Verdacht von Zierlichkeit aufkommen. Aber diese schiere Größe setzt der EV9 tatsächlich in Platz um, ohne einen Quadratzentimeter zu verschenken. Sechs Sitzplätze, deren hinterste man im Notfall auch mal Erwachsenen zumuten kann, dahinter wiederum 330 Liter Gepäckraum. Beachtlich. Klappt man alle Sitze weg, wird der Kia zum Laster mit einem Laderaum von 2,4 Kubikmeter (828 Liter hinter Reihe eins). Dazu kommt ein Frunk mit 90 (Hecktriebler) oder 52 Liter (Allrad) Volumen.

Der Clou in Sachen Gestühl sind die beiden drehbaren Einzelsitze in Reihe zwei (nur für GT Line erhältlich, Serie ist eine Dreier-Sitzbank). Ein Handgriff und sie drehen sich seitlich, etwa um ein Kind in seinem Sitz festzuschnallen oder um trotz einer Bewegungseinschränkung bequem ein- oder aussteigen zu können. Auch entgegen der Fahrtrichtung kann man sitzen, um z.B. ein Kind in der letzten Reihe zu bespaßen.

(Bild: Kia)

Das Cockpit wirkt stylisch und teilweise richtig edel, insbesondere die Tasten, die keine sind, sondern als Touchflächen ins Armaturenbrett eingelassen sind. Das ist zwar nicht megapraktisch, aber ziemlich cool. Wie bei Kia üblich prangt ein großes, aufgesetztes Doppeldisplay vor dem Fahrer. Eigentlich ist es ein Triple-Display: Zwischen Tacho- und Zentralscreeen ist fix ein Klima-Display.

(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)

Antrieb und Batterie
Die Batterie im Unterboden speichert netto 99,8 Kilowattstunden, das ist bei beiden Antriebsvarianten gleich. Der Hecktriebler schafft mit dem 150 kW/204 PS starken Elektromotor (genau genommen kommuniziert Kia 149,5 kW und 203 PS) eine WLTP-Reichweite von bis zu 563 Kilometer (Verbrauch: 20,2 kWh/100 km nach WLTP). Das maximale Drehmoment beträgt 350 Nm und reißt das 2426 kg schwere Basismodell in 9,4 Sekunden von null auf 100 km/h.

Der zweimotorige Allradler hat zwei gleich starke Motoren, kommt damit auf insgesamt 283 kW/385 PS und eine Reichweite von 505 bis 512 Kilometer (22,3-22,8 kWh/100 km), je nach Modell: Das Standardmodell hat ein maximales Drehmoment von 600 Nm und kommt weiter, die GT Line ist 100 Nm stärker, muss aber etwas früher an die Ladesäule. Der Standardsprint dauert mit dem mindestens 2550 kg schweren Allradler 6,0 Sekunden. Statt 185 km/h läuft er 200 km/h.

Geladen wird mit maximal 210, der Hub von 10 auf 80 Prozent SOC dauert gerade mal 24 Minuten - 800 Volt sei Dank (Wechselstrom: 11 kW). Mit Hilfe der Plug-and-Charge-Funktion gestalten sich die Ladestopps bei den Anbietern Ionity oder Aral Pulse zudem nun etwas komfortabler. Sofern die Kontodaten im Bordcomputer hinterlegt sind, beginnt der Ladevorgang automatisch sobald das Kabel mit dem Fahrzeug verbunden. Eine Freischaltung per App oder Ladekarte ist nicht mehr erforderlich.

So fährt er sich
Für ein Schiff dieser Größen- und Gewichtsklasse fühlt sich der EV9 erstaunlich handlich an, ohne dass er unkomfortabel hart wäre. Die Lenkung ist präzise und ermöglicht zügiges Kurvenwedeln. Insgesamt dominiert jedoch eher der Komforteindruck, unterstrichen durch die gute Geräuschdämmung.

Die Preise
Die Preisliste beginnt bei 69.090 Euro für den heckgetriebenen EV9 in Ausstattung Earth Baseline. Earth kostet 76.590 Euro. Gegen 4000 Euro Aufpreis ist dieses Austattungsniveau auch in der Allradversion zu bekommen.

Topmodell ist die grundsätzlich allradgetriebene GT Line um 85.590 Euro.

Fahrzit
Auffällig, durchdacht, geräumig und gut zu fahren - und die Reichweite geht auch voll in Ordnung.

Warum?
Viel Platz
Feine Sitzvarianten
Gute Fahreigenschaften

Warum nicht?
Braucht man wirklich ein 2,4 Tonnen schweres SUV?

Oder vielleicht ...
... Mercedes EQS SUV, Tesla Model X

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(Bild: kmm)



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