Der russische Oligarch Roman Abramowitsch besitzt seit Jahren eine Villa am Fuschlsee. Nun zeigt sich: Für den Kauf wählte er eine komplexe Finanz-Konstruktion.
Die Spur führt direkt nach Salzburg! Das internationale Rechercheprojekt „Cyprus Confidential“ sichtete monatelang Millionen von Dokumenten. Diese belegen: Reiche Russen und Ukrainer kauften teure Anwesen diskret über Briefkastenfirmen mit zyprischer Adresse. Im Mittelpunkt: die Fuschlsee-Villa des russischen Milliardärs Roman Abramowitsch.
Das Anwesen liegt am Südufer des Sees. Zu dem dreiteiligen Haus gehören mehr als zwei Hektar Wald und knapp 6600 Quadratmeter landwirtschaftliche Fläche. Laut Grundbuch gehört das Anwesen Anna Abramowitsch. Sie ist die Tochter des russischen Oligarchen. Gekauft hat die See-Villa vor 16 Jahren indes eine britische Staatsbürgerin. 2017 erhielt Anna Abramowitsch das Anwesen dann als Schenkung der Britin.
Laut Recherchen von „Cyprus Confidential“ soll die Britin allerdings nur eine Strohfrau des Oligarchen gewesen sein. Abramowitsch soll demnach eine verschachtelte Konstruktion für den Erwerb seiner Villa in Fuschl genutzt haben. Die Britin war dabei offenbar die Treuhänderin einer Firma mit Sitz auf den British Virgin Islands. Kostenpunkt der Villa: knapp elf Millionen Euro.
See-Villa steht seit mehreren Monaten leer
Das Anwesen selbst steht schon länger leer. Das zeigte sich auch bei einem „Krone“-Lokalaugenschein vor einigen Monaten. Der Briefkasten quoll damals vor Briefen und Prospekten über. „Offiziell wohnt in dem Haus seine Tochter Anna. Wenn der berühmte Papa selber hier auftaucht, kann man das eigentlich nicht verpassen. Der reist mit riesiger Entourage nach Fuschl“, schilderten Nachbarn der „Krone“.
Roman Abramowitsch selbst wollte sich auf Anfrage nicht zur Causa äußern. Er gilt als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladmir Putin.
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