Der Arbeitskampf bestimmt die Lohnrunde bei den Metallern seit Dienstag. In Schwertberg (Oberösterreich) gingen am Donnerstag 1000 Mitarbeiter von Maschinenbauer Engel auf die Straße. Die Beschäftigten demonstrierten Geschlossenheit und machten ihrem Ärger nicht nur mit Pfiffen Luft.
Andreas Stangl, der Präsident der Arbeiterkammer Oberösterreich, GPA-Gewerkschafter Wolfgang Gerstmayer, die Betriebsräte um Josef Scheuchenegger und Jürgen Egelseder gingen vorneweg, das Transparent mit dem Schriftzug „Wir streiken!“ in der Hand. Fahnen und Schilder sowie übergroße Symbole mit ausgestrecktem Zeigefinger wurden in die Höhe gehalten, bengalische Feuer abgebrannt, dazu gab’s gellende Pfiffe.
„Alles lief sehr besonnen ab“
Für gewaltigen Lärm sorgte der Protestmarsch, der sich am Donnerstag kurz vor zehn Uhr am Werksgelände von Maschinenbauer Engel in Schwertberg in Bewegung setzte. Durch das südliche Werkstor verließ der Zug mit rund 1000 Mitarbeitern das Firmenareal, das Schritt für Schritt umrundet wurde. „Alles lief sehr besonnen ab“, stellte Bürgermeister Max Oberleitner fest, der sich selbst direkt vor Ort ein Bild vom Streik machte.
Ich hoffe wirklich, dass der Streik etwas bewirken kann, weil wir arbeiten und arbeiten und fleißig sind - und dann wird uns so wenig vergönnt. Das ist traurig.
Petra Hochleiter, 38, Schwertberg
Im Vorfeld hatte man bei der Planung des Marsches auch darauf Rücksicht genommen, dass zeitgleich ein Begräbnis in Schwertberg stattfand. „Das hat störungsfrei nebeneinander funktioniert“, atmete Oberleitner durch. Rund eine Stunde dauerte der Protestmarsch, insgesamt wurde die Arbeit bei Engel für acht Stunden niedergelegt. „Wir spüren einen Rückhalt wie noch nie zuvor“, freut sich Gerstmayer. Dieser war auch im Gespräch mit den Beschäftigten festzustellen.
„Kann sein, dass eine zweite Streikwelle kommt“
Nicht nur bei Engel wurde am Donnerstag gestreikt, auch bei Landtechnikspezialist Pöttinger und Anlagenbauer Primetals stand der Betrieb still. Alleine in dieser Woche werden in Oberösterreich rund 100 Betriebe bestreikt. Ausgestanden ist nichts. Gerstmayer: „Es kann sein, dass in den diese Woche bestreikten Betrieben eine zweite Streikwelle kommt.“
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