Münzen und Sparbücher um 88.000 Euro gab eine Steirerin beim Notar nicht bekannt. Nun sitzt sie deswegen vor dem Strafrichter. Ihr Stiefsohn erstattete Anzeige.
Rund 22 Jahre war eine nun pensionierte steirische Lehrerin mit ihrem Lebensgefährten zusammen. Ende Juni 2020 die Schockdiagnose: Krebs, er hat noch vier Monate zu leben. Einen Monat später beschlossen die beiden zu heiraten. „Das wollten wir sowieso, aber erst nach meinem Pensionsantritt“, erklärt die Frau Strafrichter Erik Nauta.
„Er wollte, dass mir das ganz alleine gehört!“
Ein Jahr später war ihr Mann trotz Horror-Diagnose noch am Leben. Er verstarb im April 2022. Weil sie so liebevoll auf ihn geschaut haben soll, wollte er ihr laut Verteidiger Gerald Ruhri zu Lebzeiten noch etwas Gutes tun und ihr aus dem gemeinsamen Bank-Schließfach Goldmünzen und Sparbücher im Wert von 88.000 Euro schenken. „Er wollte, dass das nur mir gehört und nicht in den Verlass kommt“, behauptet sie.
Er wollte, dass das nur mir gehört und nicht in den Verlass kommt
Die Angeklagte
Da der Stiefsohn Zugang zu ihrem Google-Account hatte und diverse Fotos entdeckte, flog alles auf, auch eine Suchanfrage: „Ich habe Goldbarren geerbt, muss ich das den Kindern aus erster Ehe mitteilen?“ „Das ist schon sehr verfänglich“, sagt der Richter, Privatbeteiligtenvertreter Uwe Niernberger stimmt nickend zu.
Weiteres Konto entdeckt
Staatsanwältin Eva Pachernigg dehnt die Anklage schließlich sogar noch aus. Denn sie hat ein weiteres Sparbuch gefunden, welches die Angeklagte ihrer Meinung nach nicht beim Verlass des in Summe 800.000 Euro schweren Erbes mitgeteilt hat. Vertagt!
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