Bewegungen haben ihre Sprecherinnen. Greta Thunberg war sicherlich eine der bekanntesten in der Fridays-for-Future-Bewegung. Seit ihren Äußerungen im Israel-Palästina-Konflikt ist die Bewegung gespalten: Thunberg stellt sich immer wieder auf die Seite „der Palästinenser“ (Video oben) und positioniert sich dabei nicht gegen den Terror der Hamas. Die internationalen Social-Media-Accounts der Fridays schreiben im selben Ton.
Dagegen positionieren sich die österreichischen und deutschen Fridays: Sie distanzieren sich klar von Greta und verurteilen jeden Antisemitismus, zu Recht und notwendigerweise, wenn Sie mich fragen. Die offensive Aussparung des Massakers an Juden ist zu verurteilen und hilft niemandem vor Ort, auch den Menschen in Gaza nicht.
Aber was heißt diese Zerrissenheit eigentlich für eine Bewegung, die in 150 Ländern von Millionen Menschen getragen wurde? Sind die Forderungen einer Bewegung weniger legitim, wenn eine Sprecherin ihre mediale Rolle nutzt und sich außerhalb des Bewegungskonsenses stellt? Es ist doch so: Das Anliegen der Klimabewegung, der Appell an Regierungen, das zu tun, was sie selber unterschrieben haben, ist genauso wichtig wie vorher. Die Klimakrise schlägt nicht weniger hart zu, nur weil nicht mehr über sie geredet wird.
Mit ihrer Positionierung erweist Greta jedenfalls keiner Sache einen guten Dienst, weder dem Leid der Zivilbevölkerung im Nahen Osten noch der Klimakrise.
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