Extremes Tempo

Segel-Revolution: Wie ein Ferrari auf dem Wasser

Oberösterreich
19.11.2023 14:00

Mit seiner Segel-Revolution namens V-Rex hat Peter Steinkogler schon die America’s-Cup-Elite beeindruckt. Dabei denkt der Altmünsterer mit dem Hightech-Boot nicht nur den Sport neu, sondern will auch den Lastentransport nachhaltiger machen.

Lastenberechnungen und Windkanaltests an der Technischen Universität Graz, Strömungssimulationen durch das Mediteranean Institut of Hydrodynamic in der griechischen Hauptstadt Athen, Tests in der Marina von Monfalcone in Italien, Prototypenbau in Kiel - damit der V-Rex von Peter Steinkogler Realität werden kann, müssen viele Rädchen ineinander greifen.

„Den V-Rex steuert man wie ein Flugzeug“, schwärmt Peter Steinkogler, hier mit Frau Astrid und dem Award für den Landespreis für Innovation 2023. (Bild: Markus Wenzel)
„Den V-Rex steuert man wie ein Flugzeug“, schwärmt Peter Steinkogler, hier mit Frau Astrid und dem Award für den Landespreis für Innovation 2023.

Extra Flugstunden genommen
Fünfmal hat Steinkogler mit einem Segelboot den Atlantik überquert, war Offshore-Regattatrainer und betrieb eine Segelschule. Vor 13 Jahren begann er damit, sich an die Entwicklung eines hoch-effizienten Segelboots zu machen. Inspiration holte er sich nicht nur am Wasser, sondern auch beim Drachenfliegen. „Ich hab’ extra Flugstunden genommen“, sagt Steinkogler, der zu Hause in Altmünster außerdem Aerodynamik- und Hydrodynamik-Fachbücher wälzte, Experten-Know-how anzapfte.

Die Wassertragflügeln des Bootes sind dem indopazifischen Segelfisch nachempfunden. (Bild: : Austrian Sailing Federation/Dominik Matesa)
Die Wassertragflügeln des Bootes sind dem indopazifischen Segelfisch nachempfunden.

Was ihn antreibt? Die Vision eines emissionsfreien Lastenseglers! Im ersten Schritt wird der V-Rex aber als reines Sportboot auf den Markt gebracht werden. „Derzeit sind wir noch in der Testphase“, sagt Steinkogler, der aktuell auf intensiver Investorensuche ist, um das Projekt auf die nächste Stufe heben zu können. Neben einer Unterstützung durch das Basisprogramm der Forschungsförderungsgesellschaft, kurz FFG, hat Steinkogler die Entwicklung vorwiegend selbst finanziert.

Steuerung erfolgt mit einem Joystick
„Wir haben da ein Boot an der Hand, das es noch nie gab“, schwärmt Steinkogler. Die Besatzung nimmt dabei ähnlich wie bei einem Rennboliden in einer Monocoque-Zelle Platz, die Steuerung erfolgt mittels Joystick. „Die bis zu vierfache Windgeschwindigkeit kann gesegelt werden - das ist wie ein Ferrari am Wasser“, schwärmt der Erfinder, der zuletzt auch über den Landespreis für Innovation jubeln durfte und auch schon Lob von der Segelelite des America’s Cup bekam.

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