Kein Friedenstreffen?
Aserbaidschan verweigert Gespräche mit Armenien
Aserbaidschans Regierung sieht die USA als „voreingenommen“ an und will dort daher nicht an Gesprächen teilnehmen, die die Beziehungen zum Nachbarland Armenien normalisieren sollen. Der geplante Termin wäre am 20. November in Washington gewesen.
Washington sei Baku gegenüber „voreingenommen“ und könne daher „seine Rolle als Vermittler einbüßen“, hieß es am Donnerstag in einer Erklärung des Außenministeriums in Baku (Aserbaidschan). Kurz zuvor hatte der Abteilungsleiter für Europa im US-Außenministerium, James O‘Brien, gesagt, in den Beziehungen zu Aserbaidschan werde nach den Ereignissen vom 19. September „nichts mehr normal sein, bis wir Fortschritte auf dem Weg zum Frieden sehen.“
Was war passiert? Wie berichtet, hatte Aserbaidschans Militär am 19. September eine großangelegte Militäroffensive gestartet und das von pro-armenischen Separatisten regierte Bergkarabach komplett unter seine Kontrolle gebracht. Inzwischen sind fast alle der 120.000 armenischen Bewohnerinnen und Bewohner der Region nach Armenien geflüchtet (siehe Video oben).
Friedensabkommen soll folgen
Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew und Armeniens Ministerpräsident Nikol Paschinjan haben bereits in mehreren Runden unter Vermittlung der EU verhandelt. Beide Politiker erklärten, ein Friedensabkommen könne in den kommenden Monaten unterzeichnet werden.
Die ehemaligen Sowjetrepubliken Aserbaidschan und Armenien hatten seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion um die Region Bergkarabach gestritten und mehrfach deshalb Krieg geführt. Völkerrechtlich gehört das Gebiet zu Aserbaidschan.
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