Bei Besuch in Moldau

Hund der Präsidentin schnappte nach Van der Bellen

Politik
17.11.2023 09:22

Bei seinem mehrtägigen Besuch in der Republik Moldau ist Bundespräsident Alexander Van der Bellen um politische Annäherung bemüht. Während Präsidentin Maia Sandu das begrüßte, mochte ihr Hund einen Versuch Van der Bellens, sich ihm anzunähern, nicht leiden - er biss den Präsidenten am Donnerstag prompt in die Hand.

Der Vorfall ereignete sich in der Residenz der Präsidentin in der moldauischen Hauptstadt Chisinau. Auf Fernsehbildern des moldauischen Senders TVR war zu sehen, wie der Bundespräsident mit Staatsoberhaupt Sandu und der slowenischen Amtskollegin Nataša Pirc Musar über den Vorplatz spazieren.

Hund verletzte Protokoll und Hand
Maia Sandu nahm dabei ihren angeleinten Hund Codrut von einem Mitarbeiter in Empfang und streichelte ihn. Als sich auch Van der Bellen hinunterbeugte, um den Hund zu begrüßen, sprang dieser plötzlich hoch und schnappte nach der Hand des Präsidenten (siehe unten).

Hund bekam Angst vor Menschentraube
Der konnte aber gleich darüber lachen und schien auf den TV-Bildern begütigend auf Codrut einzureden. Die moldauische Präsidentin entschuldigte sich sofort auf Englisch für ihr Haustier. Sie erklärte, dass der Vierbeiner vor der großen Anzahl an Menschen, die das Staatsoberhaupts-Trio umringten, Angst bekam.

Hier ist alles wieder gut: Präsidentin Maia Sandu mit ihrem Hund Codrut, ihrer slowenischen Amtskollegin Natasa Pirc Musar und Bundespräsident Van der Bellen (Bild: Facebook/Maia Sandu)
Hier ist alles wieder gut: Präsidentin Maia Sandu mit ihrem Hund Codrut, ihrer slowenischen Amtskollegin Natasa Pirc Musar und Bundespräsident Van der Bellen

Van der Bellen wurde offenbar leicht verletzt: Bei seinem darauffolgenden Treffen mit dem moldauischen Parlamentspräsidenten Igor Grosu war seine Hand mit einem Pflaster verarztet. Von einer „kleinen Wunde“ sprach Inge Hausbichler, die Pressesprecherin Van der Bellens. „Dem Bundespräsidenten geht es gut“, versicherte sie gegenüber der APA.

Präsident auf Abstand
Auf der Instagram-Seite von Maia Sandu wurde später ein Bild veröffentlicht, das sie mit Van der Bellen und Pirc Musar gut gelaunt mit dem Hund zeigt. Die Präsidentinnen streicheln Codrut, Österreichs Präsident lacht, hält aber etwas Abstand. Nachtragend dürfte der Bundespräsident dennoch nicht sein. Van der Bellen ist als Hundefreund bekannt - seine Hündin Juli ist regelmäßig an seiner Seite zu sehen.

Hier lässt sich Codrut (der Name bedeutet Wald) widerstandslos streicheln. (Bild: Instagram/Maia Sandu)
Hier lässt sich Codrut (der Name bedeutet Wald) widerstandslos streicheln.

Wirtschaftsforum eröffnet
Zum Abschluss seines Besuchs in der Republik Moldau hat Van der Bellen am Freitag gemeinsam mit Sandu ein Wirtschaftsforum eröffnet. Die moldauische Präsidentin lobte die wirtschaftliche Zusammenarbeit und dankte für die Schaffung von Arbeitsplätzen durch österreichische Unternehmen. „Moldau und Österreich haben eine starke Partnerschaft in den 31 Jahren seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen entwickelt“, betonte sie.

Als letzter Punkt der Reise stand noch ein Besuch der Staatlichen Universität Moldau auf dem Programm. Die Staatsoberhäupter tauschten sich dabei mit Studenten über die europäische Integration aus. Sandu betonte dabei, dass ein EU-Beitritt die einzige Möglichkeit für Moldau sei, die Demokratie zu erhalten. Doch auch danach müsse man „weiter für Demokratie kämpfen“, sagte die moldauische Präsidentin.

Van der Bellen (mit Pflaster auf der Hand) bei der Eröffnung des Wirtschaftsforums mit Amelie Groß, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer (Bild: X/@vanderbellen)
Van der Bellen (mit Pflaster auf der Hand) bei der Eröffnung des Wirtschaftsforums mit Amelie Groß, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer

VdB: Justizsystem würde jetzt in EU nicht akzeptiert
Van der Bellen sagte, Österreich habe erst mit dem Ende der Sowjetunion die Möglichkeit erhalten, der EU beizutreten. Damals seien jedoch die Beitrittsbedingungen nicht so scharf gewesen. So würde ein System der Strafverfolgung wie jenes Österreichs, das es bereits beim EU-Beitritt 1995 gab, gegenwärtig bei keinem EU-Beitrittskandidaten akzeptiert werden, erklärte Van der Bellen.

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