Die Inflation ist laut Statistik Austria im Oktober auf 5,4 Prozent gesunken, nach 6 Prozent im September. Es handle sich dabei um den niedrigsten Stand seit Jänner 2022, teilte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Freitag mit. Doch liegt die heimische Teuerung immer noch wesentlich über jener in der Eurozone (2,9 Prozent). Gastronomie und Hotellerie waren die Hauptpreistreiber, gemeinsam mit dem Bereich Wohnen sorgten sie für fast die Hälfte der Teuerung.
Im Vergleich zum Vormonat ergibt sich eine Preissteigerung von 0,3 Prozent. Die nach harmonisierter europäischen Methode berechnete Jahresrate (HVPI) lag im Oktober bei 4,9 Prozent.
Grafik: Inflation in Österreich
„Preisanstiege bei Nahrungsmitteln und Möbeln abgeschwächt“
„Das hat vor allem damit zu tun, dass Treibstoffe deutlich günstiger als im Vorjahr sind“, erläuterte Thomas. Und fügte hinzu: „Außerdem haben sich die Preisanstiege insbesondere bei Nahrungsmitteln und bei Möbeln abgeschwächt.“
Dass die Teuerung diesen Oktober niedriger war als im selben Monat vor einem Jahr, liegt auch daran, dass die Inflationsrate im Oktober 2022 mit 11 Prozent auf den damals höchsten Wert seit 70 Jahren geklettert war. Im Vergleich zum Vormonat September 2023 erhöhte sich das durchschnittliche Preisniveau leicht um 0,3 Prozent.
„Der Rückgang der Inflation stimmt uns optimistisch - damit setzt sich der positive Trend fort“, sagte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) . „Mit 5,4 Prozent hat sich die Inflation seit dem Höchststand im Jänner halbiert und liegt damit unter dem Wert vor Ausbruch des Ukraine-Krieges.“
Mit 5,4 Prozent hat sich die Inflation seit dem Höchststand im Jänner halbiert und liegt damit unter dem Wert vor Ausbruch des Ukraine-Krieges.
Finnazminister Magnus Brunner (ÖVP)
Bild: APA/GEORG HOCHMUTH
Eurozonen-Vergleich: Österreich im oberen Mittelfeld
Die durchschnittliche Inflationsrate im Euroraum lag laut am Freitag veröffentlichten Eurostat-Daten deutlich darunter, bei 2,9 Prozent. Im Vergleich mit anderen Eurozonen-Ländern liegt die heimische Inflationsrate im oberen Mittelfeld.
Grafik: Inflation in der EU
Gastronomie und Hotellerie weiterhin Hauptpreistreiber
Bedeutendste Treiber der Inflation im Oktober waren hierzulande die Preissteigerungen in Hotels und Gasthäusern von durchschnittlich 11 Prozent. Die Preise im Bereich Wohnen verteuerten sich durchschnittlich um 5,1 Prozent und damit etwas stärker als im Vormonat. Hauptverantwortlich dafür waren die Preise für Haushaltsenergie, die merklich weniger stark zurückgingen (minus 3,5 Prozent) als im September. Weiterhin wirkten laut Statistik Austria aber die Strompreisbremse, der Netzkostenzuschuss für GIS-befreite Haushalte sowie der Stromkostenergänzungszuschuss insgesamt preisverringernd.
Mietpreise stark erhöht
Die Preise für Mieten inklusive Neuvermietungen hingegen erhöhten sich im Jahresabstand um 9,4 Prozent und damit stärker als noch im September (8,9 Prozent). Auch die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich um 8,2 Prozent, wobei insbesondere die Materialkosten anstiegen.
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich im Jahresabstand durchschnittlich um 7,2 Prozent und damit deutlich weniger kräftig als im September (8,4 Prozent). Der Preisdruck nahm vor allem bei Brot und Getreideerzeugnissen ab. Auch Milch, Käse und Eier verzeichneten insgesamt weniger starke Teuerungen. Fleisch kostete um 5,9 Prozent mehr, die Preise für Gemüse stiegen um 8,9 Prozent, jene für Obst um 3,7 Prozent. Öle und Fette hingegen verbilligten sich um 5,8 Prozent.
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der den täglichen Einkauf abbildet und überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält, stieg im Jahresabstand um 8,3 Prozent. Grund dafür waren etwa die stark gestiegenen Orangensaftpreise, die sich um 27,9 Prozent verteuerten, die Kartoffelpreise mit einem Plus von 23,7 Prozent und die Zeitungspreise, die sich um 20,5 Prozent erhöhten. Preisdämpfend wirkten hingegen die Butterpreise, die um 20,5 Prozent sanken, die Preise für Topfengolatschen mit einem Minus von 4,3 Prozent und jene für Haltbarmilch, die gegenüber Oktober 2022 um 1,3 Prozent zurückgingen.
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