Seit vergangenem Samstag wird nach einem vermissten Ex-Paar aus Italien gefahndet. Die Suche wurde auch auf Kärnten ausgeweitet, da der Pkw des Mannes hier gesichtet wurde. Der Vater der jungen Frau befürchtete, dass der Ex-Freund seiner Tochter etwas angetan haben könnte - und seine schlimmsten Befürchtungen haben sich offenbar als wahr erwiesen: Ein Suchtrupp fand die Leiche der 22-Jährigen in einer Schlucht in der Provinz Pordenone.
Wie die Staatsanwaltschaft von Venedig der italienischen Presse bereits bestätigte, soll es sich tatsächlich um die sterblichen Überreste der 22-jährigen Giulia C. handeln. Laut ersten Informationen sollen Feuerwehrleute den weiblichen Leichnam Samstagvormittag in der Region Friaul-Julisch Venetien in einer Schlucht nahe dem Barcis-Stausee unweit dem Wintersportgebiet Piancavallo entdeckt haben.
Flucht über Tarvis nach Kärnten
Die Örtlichkeit würde auf der Fluchtroute des verdächtigen Ex-Freundes des Opfers, des ebenfalls 22-jährigen Filippo T., liegen. Laut den italienischen Ermittlern soll er in Tarvis die Grenze passiert haben und dann vermutlich weiter über Villach nach Lienz gefahren sein. Wo am Mittwoch sein Kennzeichen erfasst wurde - wie mittlerweile auch offiziell bestätigt wird.
Denn laut Ermittlerkreisen hat der Fiat Punto des 22-jährigen Ingenieurstudenten, der mit seiner Ex-Freundin Giulia verschwunden ist, ein erstes Mal am Sonntag die österreichische Grenze in Tarvis überquert. Vor zwei Tagen soll das Fahrzeug in Kärnten lokalisiert worden sein, berichteten italienische Medien. Die italienische Polizei informierte umgehend die österreichischen Kollegen. Da zu diesem Zeitpunkt bereits befürchtet wurde, dass der junge Mann seine Giulia ermordet haben könnte.
Kontakt blieb trotz Trennung aufrecht
Der Gesuchte hatte seine Ex-Freundin am späten Samstagnachmittag der Vorwoche in deren Heimatort Vigonovo in der Provinz Venedig abgeholt. Die beiden Studenten waren eineinhalb Jahre ein Paar gewesen, bevor sie sich im vergangenen Sommer trennten. Der Kontakt zwischen ihnen riss jedoch nie ganz ab.
Gegen 20 Uhr wurden die beiden in einem Einkaufszentrum gesehen, um 22.43 Uhr schickte die Studentin eine letzte Nachricht an ihre Schwester. Das Handy des Italieners wurde zuletzt gegen 23 Uhr in der Gemeinde Fossó, nicht weit vom Wohnort der jungen Frau, geortet.
Am Sonntag erstatteten schließlich beide Familien Vermisstenanzeige bei den Carabinieri. Ein Zeuge soll gesehen haben, wie sich die beiden stritten, und alarmierte die Polizei. Als diese eintraf, war das Auto aber schon weg. Giulias Vater befürchtete zu diesem Zeitpunkt bereits, dass seiner Tochter etwas angetan worden sein könnte.
Video soll Übergriff auf Giulia zeigen
Die Staatsanwaltschaft leitete daraufhin eine Untersuchung gegen den Studenten ein - und erließ erst am Freitag einen europäischen Haftbefehl wegen Verdachts des Mordes gegen den 22-Jährigen. Basierend auf einem Video, das ihn bei einem Übergriff auf seine Ex-Freundin zeigen soll. Die Aufnahmen sollen von einer Überwachungskamera in einem Industriegebiet nahe Vigonovo stammen. Der 22-Jährige soll darauf zu sehen sein, wie er Giulia immer wieder schlägt - bis sie leblos am Boden liegen bleibt. Danach zeigt das Video, wie der junge Mann mit der blutenden Frau im Auto wegfährt.
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