„Ich fühle mich verarscht. Das war kompletter Schwachsinn. Es ist unglaublich und mega ungerecht. Aber es würde vor seinem Freund Charles Leclerc scheiße rüberkommen.“ Nach dem Gastauftritt in Las Vegas vom Wiener Profi-Boxer Sergio Odabai schwingt noch viel Unmut mit. Sein Kampf gegen Hugo Micallef sei total unverständlich nach Runde vier abgebrochen worden.
Eine Haken-Kombination, ein kurzer Wackler von Micallef - nach drei verlorenen machte die vierte Runde von Odabai den österreichischen Boxfans wieder Mut. Gegen ein Uhr nachts (MEZ) dann das große Staunen: Die Ringglocke erklingt, der Kampf ist vorbei. Micallef feiert mit Spezi Charles Leclerc seinen neunten Sieg im neunten Kampf. Odabai muss hingegen vor mit Prominenz bestücktem Publikum (Drake, Jay-Z, Michael B. Jordan) seine zweite Niederlage einstecken.
Dabei bestand er noch kurz zuvor die ärztlichen Tests: „Der Doktor hat mir Fragen gestellt, die ich alle, ohne lange nachzudenken, beantwortet habe. Aber der Ringrichter hat den Kampf dann vorzeitig beendet. Nicht nur die Ärzte haben sich gewundert, meinten, dass der Kampf viel zu früh abgebrochen wurde.“
Abgekartertes Spiel?
Der Grund für das verfrühte Ende? Er hätte zu viele Schläge abbekommen. „Das stimmt gar nicht! Die meisten gingen nur auf die Deckung.“ Odabai wittert ein abgekartetes Spiel: „Hugo ist nicht mit meinem Druck klargekommen, wurde schon öfter von mir getroffen. Aber sie wollten ihren eigenen Kämpfer schützen (ist bei Top Rank unter Vertrag, die das Event veranstalteten, Anm.). Es war gescriptet. Ich habe verlieren sollen. Der Referee hat alle meine Kombinationen unterbrochen. Ich habe befürchtet, dass es so sein wird, aber nicht so extrem“ Zudem sei sein Trainer mit einem Mikrophon ausgestattet gewesen, „damit Micallef hört, welche Tipps mir mein Trainer gibt. Ich hätte es nur durch einen Knock-Out-Punch gewonnen.“
Etwas Positives kann er seinem Übersee-Trip aber abgewinnen: Er hat bereits weitere Box-Angebote am Tisch liegen. Zuvor geht’s noch am 2. Dezember mit der Bounce Fight Night weiter. Bis dahin muss er eine zweiwöchige KO-Sperre „absitzen“. Schon am heutigen Freitag soll’s zurück nach Miami gehen, wo er sich auf den Italiener Michel Gonxhe vorbereiten wird. „Ich überlege mir aber in Vegas zu bleiben und die Formel 1 anzuschauen.“ Sein Favorit? „Paradoxerweise Charles Leclerc.“
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