Der Auftritt des rechten Publizisten Götz Kubitschek hat Freitagnachmittag vor der Uni Wien zu Protesten geführt. Rund 200 Gegendemonstranten störten eine Demo aus 60 Personen aus dem rechten Spektrum. Dabei kam es zu einem Gerangel. Eine Person wurde festgenommen.
Der rechte Publizist war vom Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) ursprünglich zu einer Podiumsdiskussion in der Uni eingeladen worden. Die Hochschule untersagte diese allerdings, weil bei deren Anmeldung nicht bekannt gegeben worden war, dass Kubitschek als Redner auftreten sollte. Daraufhin wurde der Auftritt in den öffentlichen Raum verlegt - nämlich auf die Stiegen vor der Uni.
Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) und andere Gruppen hatten daraufhin Proteste angekündigt, die Polizei zunächst die Nebenfahrbahn des Rings vor der Uni abgesperrt. Bereits rund eineinhalb Stunden vor der geplanten Rede Kubitscheks hatten sich die Gegendemonstranten gesammelt.
„Wien, Wien nazifrei“
Kurzfristig zu einem Tumult kam es dann, als Kubitschek - einer der zentralen Proponenten der „Neuen Rechten“ in Deutschland - den Veranstaltungsort über den stark befahrenen Ring betreten wollte. Vereinzelte Gegendemonstranten wollten Kubitschek unter Rufen wie „Wien, Wien nazifrei“ zurückdrängen, Begleiter bzw. Einsatzkräfte gingen dazwischen. Dabei kam es auch zu Rangeleien, kurz darauf löste die Polizei die Versammlung auf und sperrte den Ring für ca. eine Stunde.
Auch Sellner bei Demo
Vor der Uni demonstrierten dann Burschenschafter und Identitäre - darunter auch deren ehemaliger Sprecher Martin Sellner - für „Meinungsfreiheit“. Unter einem Banner mit der Aufschrift „Geben Sie Gedankenfreiheit“ wurde etwa „Meinungsfreiheit ist kein Verbrechen“ oder „Unsere Uni, unser Land, Jugend leistet Widerstand“ skandiert. Im Zuge der Kundgebung kam es vorerst zu einer Festnahme, bestätigte die Polizei.
Am Abend soll Kubitschek noch in den Klubräumlichkeiten der Freiheitlichen bei einer nicht medienöffentlichen Veranstaltung auftreten.
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