40.000 Stunden
Videos zum Sturm auf US-Kapitol werden publik
Der neue Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, hat angekündigt, 40.000 Stunden Videomaterial zum Sturm auf das Kapitol zu veröffentlichen. „Um das Vertrauen der Amerikaner in ihre Regierung wiederherzustellen, müssen wir Transparenz schaffen“, begründete er den Schritt.
„Wahrheit und Transparenz sind von entscheidender Bedeutung“, schrieb Mike Johnson am Freitag auf der Plattform X (früher Twitter). Die Veröffentlichung des Materials werde Millionen Amerikanerinnen und Amerikanern, Anwältinnen und Anwälten, Organisationen des öffentlichen Interesses und Medien die Möglichkeit geben, sich selbst ein Bild davon zu machen, was an diesem Tag geschehen sei.
Hier sehen Sie den Tweet von Mike Johnson.
Das Material soll schrittweise auf der Webseite eines Ausschusses der Parlamentskammer veröffentlicht werden. Es werde darauf geachtet, dass die Gesichter von Privatpersonen unkenntlich gemacht werden, sagte Johnson. Mit dem Schritt löst er Berichten zufolge ein Versprechen ein, das er den Ultrarechten in seiner Fraktion vor der Wahl für den Chefposten gegeben hatte. Diese behaupten fälschlicherweise immer wieder, die gewalttätige Attacke sei eine friedliche Demonstration gewesen.
Anhängerinnen und Anhänger des damaligen US-Präsidenten Donald Trump hatten am 6. Jänner 2021 den Parlamentssitz in Washington gestürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl formal zu bestätigen. In Folge der Attacke kamen fünf Menschen ums Leben. Mehr als 1200 weitere wurden festgenommen. Trump hatte seine Anhängerinnen und Anhänger zuvor bei einer Rede aufgewiegelt und muss sich noch vor Gericht verantworten. Der Politiker hat wenig überraschend auf unschuldig plädiert (siehe Video oben).
Streit um Aufnahmen
Um die Überwachungsaufnahmen hatte es bereits in der Vergangenheit Streit gegeben. Johnsons Vorgänger Kevin McCarthy hatte Aufnahmen exklusiv an den damaligen Talkmaster beim Sender Fox News gegeben. Dieser zeigte einige ausgewählte Bilder und kommentierte diese im Sinne Trumps. Der Talkmaster Tucker Carlson ist dafür bekannt, Verschwörungstheorien zu verbreiten, und wurde vor einigen Monaten von Fox News gefeuert. Laut der Polizei war der Zusammenschnitt des Videomaterials damals irreführend.
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