Nach zehn Jahren gibt Michael Landau (63) sein Amt als Caritas-Präsident Österreich ab. Mit Conny Bischofberger spricht der Priester über die Hintergründe seiner Entscheidung, Erfolge und Fehler, sein Verhältnis zu den Regierenden und eine polarisierte Gesellschaft.
Bei „Carla“ am Wiener Mittersteig herrscht wie immer am Wochenende Hochbetrieb. Michael Landau sitzt am Holztisch des kleinen Glashaus-Buffets, hinter ihm tragen Besucher des Second-Hand-Lagers der Caritas ihre Schätze aus der 4000 Quadratmeter großen Halle. Vor ihm auf dem Tisch liegt ein Papierstoß mit handschriftlichen Notizen. „Ich mach’ mir immer Gedanken, was ich alles sagen möchte“, lächelt er. Sein Sprecher Martin Gantner organisiert noch schnell Kaffee, und dann schließt sich ein Kreis. Vor genau zehn Jahren habe ich das erste Interview mit dem neuen Caritas-Präsidenten Österreich geführt, nun starten wir das letzte in dieser Funktion.
„Krone“: Herr Landau, warum haben Sie für unser Gespräch gerade diesen Ort gewählt?
Michael Landau: Weil das „Carla Mittersteig“ zu unseren ältesten Einrichtungen zählt und mir immer wieder die beeindruckende Entwicklung der Caritas vor Augen führt. Als ich vor 28 Jahren angefangen habe, da waren es vielleicht einige Dutzend Menschen, die wir hier dabei unterstützt haben, wieder auf den eigenen Beinen zu stehen - mit Kleidung, Geschirr oder Möbeln. Heute sind es mehrere Hundert. Und in allen unseren Arbeitsmarktprojekten viele Tausende, die wir seither begleitet haben, damit sie wieder eine Perspektive in ihrem Leben finden.
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