Polizisten in voller Einsatzmontur joggten am Freitagnachmittag neben einer Straßenbahn der Linie 43 her. Grund für die ungewöhnlichen Szenen waren Fahrgäste aus dem rechten Spektrum, die zuvor an einer Veranstaltung an der Uni Wien teilgenommen hatten. Gegendemonstranten versuchten daraufhin, die Bim zu blockieren. Auch zuvor kam es bereits zu Tumulten, die Polizei musste mehrfach eingreifen.
Wie berichtet, hatte sich eine Gruppierung aus rund 60 Burschenschaftern, Identitären und anderen Personen aus dem rechten Spektrum am Freitagnachmittag vor der Uni Wien versammelt. Der rechte deutsche Verleger und Publizist Götz Kubitschek trat als Redner auf. Rund 200 Gegendemonstranten versammelten sich ebenfalls.
Schon als Kubitschek und weitere Kundgebungsteilnehmer noch vor dem offiziellen Beginn der Veranstaltung den befahrenen Ring querten, wurde die Gruppe von Gegendemonstranten eingekreist und körperlich attackiert. Die Polizei konnte den Angriff jedoch rasch unterbinden. Der Ring wurde daraufhin für etwa zwei Stunden gesperrt.
Straßenbahn blockiert
Nach der Kundgebung wollten dann einige Teilnehmer die Veranstaltung mit der Straßenbahn verlassen und stiegen am Schottentor in eine Garnitur der Linie 43. Gegendemonstranten blockierten daraufhin die Bim.
Unbeteiligte Fahrgäste verließen Bim
Wie eine Sprecherin der Wiener Linien gegenüber krone.at berichtet, verließen daraufhin einige Fahrgäste, die mit den beiden Gruppierungen nichts zu tun hatten, den Zug.
Im Zuge des Abstroms der Kundgebung sind einige Teilnehmende in eine reguläre Straßenbahngarnitur der Linie 43 eingestiegen. Da Gegendemonstrierende der Straßenbahn gefolgt sind, wurde die Bim von der Polizei begleitet und somit als „Sonderzug“ geführt.
Klara Trautner, Sprecherin der Wiener Linien
Garnitur als Sonderzug unterwegs
Um ein Weiterkommen der Straßenbahn zu ermöglichen, lösten die Beamten die Blockade zunächst auf. Anschließend wurde beschlossen, den Zug bis zur Kreuzung Lange Gasse/Spitalgasse zu Fuß zu begleiten. Die Wiener Linien führten die Straßenbahn aufgrund der Situation kurzerhand als Sonderzug. Es sei aber definitiv „keine eigene Straßenbahn“ für die Teilnehmer der rechten Veranstaltung organisiert worden, betonte die Sprecherin der Wiener Linien.
„Ein Beamter wurde in einer Sperrkette niedergestoßen und dabei verletzt“, berichtet Polizeisprecher Markus Dittrich. Insgesamt wurden sechs straf- und vier verwaltungsrechtliche Anzeigen gelegt. Eine Person wurde wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt festgenommen.
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