Nicht alle Hamas-Opfer
Kampfhubschrauber schoss auch auf Festival-Gäste
Am Samstag haben israelischen Ermittler die Zahl der von der Hamas getöteten Menschen bei einem Musikfestival in der Negev-Wüste nach oben geschraubt. Zudem ist bekannt geworden, dass einige Partygäste wohl durch Beschuss aus einem Militärhubschrauber getötet worden waren.
Die Tageszeitung „Haaretz“ berichtete am Samstag, dass ein vom Stützpunkt Ramat David gestarteter Apache-Kampfhubschrauber der Armee sofort das Feuer auf die bewaffneten Kämpfer eröffnete. Dabei seien aber auch zahlreiche flüchtende Festival-Besucher getroffen worden.
„Schwierigkeiten bei Identifizierung von Terroristen“
Die Zeitung „Jediot Acharonot“ schrieb von „Schwierigkeiten bei der Identifizierung von Hamas-Terroristen“. Dies sei allerdings dem Umstand geschuldet gewesen, dass sich die Islamisten unter die Partygäste mischten und sich mit ihnen bewegt hätten. Raketenangriffe trafen daher auch Besucher des Events.
Erst vor Kurzem hatten israelische Behörden die Opferzahlen der Hamas-Terrorwelle um rund 200 nach unten korrigiert. Ein Berater von Premierminister Benjamin Netanyahu musste einen „Fehler“ bei der Berechnung eingestehen. Bei vielen bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Leichen handelte es sich nämlich um Terroristen der Hamas.
„Zunächst hatten wir eine Opferzahl von rund 1400 Menschen nach den abscheulichen Massakern der Hamas genannt. Nun haben wir diese auf 1200 reduziert, weil wir sahen, dass wir Fehler gemacht hatten. Es gab schwer verbrannte Leichen und wir dachten, es wären unsere Leute. Aber am Ende waren es Hamas-Terroristen“, erklärte der ehemalige Botschafter in London, Mark Regev, am Freitag im US-Sender MSNBC.
Israelischer Beamter: „Wir gestehen Fehler offen ein“
Nachsatz des hochrangigen Beamten: „Wir gestehen wenigstens unsere Fehler offen ein.“ Gleichzeitig fragte er Moderator Mehdi Hasan, warum denn die Opferzahlen, die die Hamas aus dem Gazastreifen vermeldet, als Fakten betrachtet würden.
Einen Ausschnitt aus dem Interview können Sie unten sehen:
Hasan, britischer Journalist mit indischen Wurzeln, wies in diesem Zusammenhang auch auf Videos und Bilder der israelischen Armee hin, die als „Beweise“ präsentiert worden seien - darunter ein Kalender, wo laut dem Armeesprecher der „Schichtplan der Geiselnehmer“ aufgeschrieben worden sei. „Aber es war lediglich ein Kalender mit den einzelnen Tagen in arabischer Schrift“, so Hasan. Zudem habe „ein Kollege“ im Ministerpräsidentenbüro eine Aufnahme aus dem Gazastreifen präsentiert, auf der angeblich Palästinenser ihre Verletzungen „nur vortäuschen“ würden.
Zum Kalendereintrag meinte Regev lediglich, er könne kein Arabisch. Zur anderen Aufnahme erklärte der Berater, dass hier auch ein Fehler passiert sei. Allerdings betonte Regev: „Wir geben Fehler offen zu. Aber die Hamas gibt absichtlich höhere Opferzahlen an, um die eigene Propaganda zu untermauern.“
Der Informationskrieg im Nahen Osten
Über den Informationskrieg, den beiden Seiten erbittert führen, hat krone.at bereits mehrmals berichtet. Unter anderem wurde dabei auf den Umstand hingewiesen, dass immer wieder ältere Aufnahmen aus Syrien oder dem Irak oder sogar aus Computerspielen in den sozialen Medien verbreitet werden, um unter anderem „Kriegsverbrechen“ der israelischen Armee bzw. „Erfolge“ der Hamas zu dokumentieren.
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