Amoklauf in Oakland

Student erschoss sieben Menschen “aus Frust”

Ausland
03.04.2012 20:03
Sieben Menschen hat der 43-jährige One Goh (Bild) bei seinem Amoklauf an einem christlichen Privatcollege in Kalifornien am Montag kaltblütig erschossen. Nach und nach kommen nun die Hintergründe für das mögliche Motiv des Todesschützen ans Tageslicht: Verärgert über die Schulverwaltung und seine Kommilitonen sei Goh eigenen Angaben zufolge gewesen. Zudem hatte der Student beträchtliche Schulden angehäuft. Im Vorjahr starb sein Bruder bei einem Unfall, kurz darauf auch seine Mutter.

One Goh hatte sich rund eine Stunde nach dem Amoklauf an der Oikos-Universität in einem wenige Kilometer entfernten Einkaufszentrum gestellt. Oaklands Polizeichef Howard Jordan zufolge habe Goh dann bei einer ersten Einvernahme die Bluttat gestanden und auch Angaben zu seinem Motiv gemacht. Besondere Reue zeige er aber nicht.

Er sei "verärgert über die Verwaltung der Schule" gewesen und habe sich von Studenten "schlecht behandelt" gefühlt, berichtete Jordan. Vor allem auf eine weibliche Mitarbeiterin der Schulverwaltung soll es der 43-Jährige abgesehen haben. Der Attentäter sei vor zwei Monaten wegen Verhaltensproblemen und Wutanfällen von der Uni verwiesen worden, so der Polizeisprecher.

Wollte Mitschülern "Schmerzen zufügen"
Goh hatte Krankenpflegerkurse an der Oikos-Universität besucht. Er sei unzufrieden mit den Kursen gewesen und hatte Probleme mit den anderen Studenten. Er habe den Studienkollegen bei seiner "Rückkehr" am Montag "Schmerzen zufügen" wollen, weil diese ihn gehänselt hätten, berichtete Jordan von der Einvernahme. Gohs Angaben zufolge hätten seine Mitschüler zuletzt nicht mehr mit ihm gesprochen, er sei auf dem Campus gemieden worden.

Der 43-Jährige wurde nach Angaben der Polizei in Südkorea geboren, ist US-Staatsbürger und nicht vorbestraft. Bevor er zum Studieren nach Oakland kam, lebte er bis 2006 im US-Bundesstaat Virgina, wo auch seine Brüder und seine Eltern lebten. Dort hatte er einem Bericht des US-Fernsehsender "ABC" zufolge erhebliche Schulden bei Banken, Vermietern und der Finanz angehäuft. Seine letzte Wohnung in Virginia hatte er demnach räumen müssen.

Zwei Todesfälle in der Familie
Goh war im vergangenen Jahr zudem mit gleich zwei Todesfällen in der Familie konfrontiert. Einer seiner Brüder, ein Unteroffizier bei der US-Armee, starb bei einem Verkehrsunfall im März, seine Mutter nur kurze Zeit später. All dies könnte den Mann letztlich zu seiner Bluttat am Montag getrieben haben - es werde aber noch Tage dauern, bis alle Einzelheiten auf dem Tisch lägen, gab Polizeichef Jordan zu bedenken.

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