Molekularbiologe warnt

„Steuern auf eine der höchsten Corona-Wellen zu“

Coronavirus
19.11.2023 15:46

Zahlreiche Landsleute berichten derzeit wieder von Personen im Umfeld, die an Covid-19 erkrankt oder kürzlich wieder gesund geworden sind. „Wir steuern auf eine der höchsten Covid-Wellen jemals zu“, sagt Molekularbiologe Ulrich Elling gar. „Wir erwarten keine überfüllten Intensivstationen, aber sonst das Übliche“, schreibt der Wissenschaftler.

Mit Beginn der Kälte sei das lange erwartet worden, wundern brauche man sich nicht. Der Trend zeige sich derzeit in „mehreren europäischen Ländern, soweit Daten vorhanden“, so Elling auf X (früher Twitter) weiter. Als Erklärung gab er etwa an, dass Corona-Wellen antizyklisch mit Schnupfen kämen. „Und die Schulanfangs-Rotznasen sind durch.“

„Jetzt war lange Ruhe ...“
„Bevor man sich wieder überrascht gibt: Die erste Omikron-Welle traf eine Bevölkerung, die frisch dreimal geimpft war oder Delta-genesen. Jetzt war lange Ruhe. Auch beim Impfen ... Dabei passt die Impfung gut auf die aktuellen Varianten“, führt der Biologe weiter aus.

Varianten in Österreich sind laut AGES derzeit etwa XBB.1.5 oder BA.2.86. Je nach Variante ist beispielsweise die Zahl der Tage von der Ansteckung bis zum Ausbruch unterschiedlich. Das können etwa fünf bis sechs Tage, aber auch bis zu zwei Wochen sein.

Nicht mehr meldepflichtig
Symptome sind etwa Fieber, Husten, Halsschmerzen, Atembeschwerden, Geruchs- und Geschmacksverlust sowie Gliederschmerzen. Es gibt aber auch asymptomatische Verlaufsformen. Seit 1. Juli ist Covid-19 in Österreich keine meldepflichtige Erkrankung mehr. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden insgesamt mehr als sechs Millionen Fälle hierzulande gemeldet, der Höhepunkt war im März 2022.

Laut der Virologin Monika Redlberger-Fritz werden aktuell etwa 500 Patientinnen und Patienten wegen Covid-19 in Krankenhäusern behandelt. (Archivbild) (Bild: P. Huber)
Laut der Virologin Monika Redlberger-Fritz werden aktuell etwa 500 Patientinnen und Patienten wegen Covid-19 in Krankenhäusern behandelt. (Archivbild)

Wenige im Krankenhaus
Auch die bekannte Virologin Monika Redlberger-Fritz meinte kürzlich, wir befänden uns wieder in einer Corona-Welle. Rund 500 Patientinnen und Patienten würden wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt, das sei zum Glück „noch nicht sehr viel“. Um Corona-Infektionen zu behandeln, stehen verschiedene Medikamente wie Paxlovid zur Verfügung. Redlberger-Fritz und Elling empfehlen darüber hinaus bereits bekannte Maßnahmen wie Impfungen, das Tragen von Masken und gegenseitige Rücksichtnahme.

Das Nationale Impfgremium empfiehlt, die Corona-Impfung einmal jährlich aufzufrischen. (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Das Nationale Impfgremium empfiehlt, die Corona-Impfung einmal jährlich aufzufrischen.

Schutz jährlich auffrischen
77,2 Prozent der österreichischen Bevölkerung waren mit Stand 30. Juni 2023 mindestens einmal gegen Covid-19 geimpft, 74,8 Prozent vollständig. Die Rate bei den Auffrischungsimpfungen (nach der dritten Impfung) lag bei 60,5 Prozent. Das Nationale Impfgremium empfiehlt gesunden Menschen derzeit, vor einer Impfung mindestens sechs Monate Abstand zu einer Infektion oder der letzten Corona-Impfung einzuhalten. Ideal sei ein Jahr. Angeboten werden die Vakzine unter anderem in vielen Arztordinationen und in den Gesundheitszentren der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK).

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