Israel-Ministerin:
Palästinenser sollen „freiwillig umsiedeln“
Die israelische Geheimdienstministerin Gila Gamliel hat den Westen dazu aufgerufen, eine „freiwillige Umsiedlung“ der Palästinenserinnen und Palästinenser in andere Länder zu fördern. Statt den Wiederaufbau oder das UNO-Palästinenserhilfswerk UNRWA zu zahlen, könne sich die internationale Gemeinschaft an Umsiedlungskosten „beteiligen.“
Das schrieb die Parteifreundin von Israels Premier Benjamin Netanyahu am Sonntag in der Zeitung „Jerusalem Post.“ Mit einer Kostenbeteiligung bei den Umsiedlungen könne den Bewohnerinnen und Bewohnern des Gazastreifens geholfen werden, „sich ein neues Leben in ihren neuen Gastländern aufzubauen.“ Alle anderen Lösungsvorschläge seien bisher gescheitert. Ihr Vorschlag käme allen Seiten zugute: den Zivilpersonen Gazas, die ein besseres Leben wollen, und den Menschen in Israel „nach dieser verheerenden Katastrophe.“
Ethnische Säuberung geplant
Gamliel bestätigte damit im Oktober aufgetauchte Gerüchte, dass die Regierung Israels eine ethnische Säuberung in dem Küstenstreifen plant. Der Staat Israel wurde 1948 aufgrund eines Teilungsplans der Vereinten Nationen gegründet. Diesem Plan zufolge waren das Westjordanland, Ostjerusalem sowie der Gazastreifen samt eines weiter in den Süden reichenden Gebiets für die arabischen Bewohnerinnen und Bewohner Palästinas vorgesehen. Israel dehnte sein Staatsgebiet durch kriegerische Auseinandersetzungen jedoch aus. Einige westliche Politikerinnen und Politiker fordern immer wieder eine Zwei-Staaten-Lösung für Israel und Palästina (siehe Video oben).
13.000 Tote im Gazastreifen
In dem betroffenen Küstengebiet leben etwa zwei Millionen Menschen. Am 7. Oktober hatten hunderte Kämpfer der Hamas und anderer Terrororganisationen Israel überfallen und dort ungefähr 1200 Menschen getötet. Etwa 240 weitere wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Als Reaktion auf den Angriff begann Israels Heer mit massiven Angriffen auf Ziele im Gazastreifen, zudem drangen Bodentruppen in das Gebiet an. Seither kamen laut Hamas-Angaben ungefähr 13.000 Menschen ums Leben.
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