Kritik aus Ägypten:
Gaza-Hilfen von Israel „systematisch“ behindert
Nachdem die Totalblockade aller Treibstofflieferungen seitens der israelischen Regierung gelockert wurden, gelangt nun wieder Kraftstoff in den Gazastreifen, um ein paar wichtige Pumpen zur Trinkwasseraufbereitung betreiben zu können. Doch das ist noch immer viel zu wenig. Ägypten wirft nun Israel vor, Hilfslieferungen an die Palästinenser „systematisch“ zu behindern.
Ägypten unternehme alles, um Lieferungen über den Grenzübergang Rafah zu ermöglichen, sagte Außenminister Sameh Shoukry am Montag während eines Besuchs in China. „Aber Israels Politik, die Einfuhr von Hilfen zu behindern, ist systematisch“, sagte Shoukry seinem Sprecher zufolge. Israel wolle Palästinenser dazu „drängen“, den Gazastreifen während der „laufenden Bombardements und Besatzung zu verlassen“, argumentierte Shoukry demnach.
Die Öffnung des einzigen nicht-israelischen Grenzübergangs Rafah nach Ägypten wird streng reguliert. Nach Beginn des Gaza-Kriegs kamen über Rafah etwa zwei Wochen lang gar keine Hilfsgüter in das Gebiet. Israel besteht auf einer Kontrolle der Hilfslieferungen, um auszuschließen, dass mit den Lastern Waffen oder Nachschub für die islamistische Hamas eingeschmuggelt werden.
Treibstoff-Blockade gelockert
Seit der Lockerung der Blockade von Treibstofflieferungen dürfen nun täglich bis zu 70.000 Liter Diesel und Benzin über den Grenzübergang aus Ägypten eingeführt werden. Am Montag fuhren nach Angaben des ägyptischen Roten Halbmonds zwei Tankwagen mit 60.000 Litern Diesel über Rafah in den Gazastreifen.
Nötig für eine minimale humanitäre Versorgung sind nach Angaben von OCHA-Chef Martin Griffiths allerdings täglich rund 200.000 Liter. Damit müssten Krankenwagen und Lastwagen zur Verteilung von Hilfsgütern betankt und Generatoren zur Stromerzeugung betrieben werden - etwa für Krankenhäuser, Bäckereien, Pumpstationen und Server von Telekomanbietern.
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