Tesla ist Schlusslicht

Die Mängelzwerge und Fehlerriesen beim TÜV-Report

Motor
21.11.2023 10:52

Der aktuelle TÜV-Report über die Hauptuntersuchungen (entspricht in Österreich dem Pickerl nach §57a) bringt eine Überraschung mit: Teslas Model 3 löst den Dauerletzten Dacia Logan bei den schweren Mängeln nach drei Jahren ab. Hier die Übersicht über die jeweils besten und schlechtesten zehn in den verschiedenen Alterskategorien!

(Bild: kmm)

Wer sich ein gebrauchtes Auto zulegen will, für den ist der alljährliche TÜV-Report eine große Unterstützung. Diese Statistik des deutschen Prüfunternehmens zeigt die ungeschönte Wahrheit auf den Straßen, weil sie nicht verfälscht wird durch markeneigene Pannendienste wie etwa bei Pannenstatistiken.

Dieses Jahr besonders auffällig: Bereits nach drei Jahren fallen 14,7 Prozent der Tesla Model 3 mit schweren Mängeln durch! Mehr als ein Siebtel! Neben den typischen E-Auto-Problemen mit der Bremse und den Achsen fiel bei der Mittelklasselimousine die Beleuchtung negativ auf.

Jahrelang hatte der Dacia Logan das Abonnement auf die rote Laterne bei den neuesten geprüften Fahrzeugen, jetzt kann er sich mit „nur“ 11,4 Prozent schon beinahe ein Stück absetzen. Zum Vergleich: Der Beste nach drei Jahren ist der VW Golf Sportsvan mit 2,0 Prozent. Der Beste nach 13 Jahren, der Audi TT, hat auch in diesem stolzen Alter mit einer Quote von 15,0% kaum mehr Mängel als der Tesla.

Ein Überblick über die Ergebnisse
In den ersten fünf Jahren ist der Gesamtgewinner 2024, der VW Golf Sportsvan, ungeschlagen, schreibt der TÜV. 4,2 Prozent EM-Quote (EM = erhebliche Mängel) und durchschnittlich 49.000 Kilometer. Hoher Einstieg, bessere Übersicht: Soll’s in Richtung SUV gehen, haben Fahrer eines VW T-Roc (4,2 Prozent EM/51.000 Kilometer) wenig Scherereien in der Werkstatt. Gleiches gilt für den VW T-Cross nach fünf Jahren: 4,6 Prozent EM-Quote bei lediglich 34.000 Kilometern. Nach sieben Jahren punktet der Mazda CX-3 (6,5 Prozent EM und 68.000 Kilometer).

Wer ein günstiges und zuverlässiges Auto für die Familie braucht, ist laut statistischer Auswertung aller Hauptuntersuchungen zwischen Juli 2022 und Juni 2023 mit dem Kauf einer Mercedes B-Klasse gut beraten. Er punktet nach neun Jahren mit vergleichsweise wenig erheblichen Mängeln (10,5 Prozent) und hat zudem nicht so viele Kilometer auf der Uhr: Durchschnittlich sind das 90.000 Kilometer. Kleiner Flitzer für die Stadt? Da fällt der Honda Jazz lange mit robusten Zahlen auf: 8,4 Prozent EM nach sieben Jahren und 22,9 Prozent nach 13 Jahren. Dann hat der kleine Honda aber schon durchschnittlich 117.000 Kilometer drauf.

Teslas Model 3 hat nach drei Jahren die schlechteste Mängelquote. (Bild: ampnet/Dennis Gauert)
Teslas Model 3 hat nach drei Jahren die schlechteste Mängelquote.

Wer geschäftsmäßig daherkommen will, ist mit einem sieben Jahre alten Audi A6/A7 gut unterwegs (11,5 EM/131.000 Kilometer). Wer Produkte vom Erfinder des Automobils bevorzugt, kauft sich eine neunjährige Mercedes C-Klasse (15,5 EM/124.000 Kilometer). Mit dem Audi A4/A5 sorgen die Ingolstädter auch noch nach 11 Jahren für vergleichsweise wenig Aufwand (19,8 EM/168.000 Kilometer). Und wer will, dass ihm das Alter des Autos vollkommen egal sein kann, der kauft sich einen Volvo XC60. Der hat nach 13 Jahren knapp 200.000 Kilometer auf dem Zähler und zeigt sich bei den Mängeln besonders robust - 22,5 Prozent Quote erhebliche Mängel, Platz 5.

Die Leader und Schlusslichter bei den Neuen
Wie beschrieben übergibt der Dauerletzte Dacia Logan das Schlusslicht an den Tesla Model 3 (11,4 Prozent EM beziehungsweise 14,7 Prozent). Drittletzter ist der Seat Alhambra mit 10,3 Prozent EM. Dort war beim vergangenen Report der Citroen Berlingo, der sich jetzt ordentlich verbessert hat: von 11,2 Prozent EM auf 7,4 Prozent.

Opel Karl ist der beste „Mini“
Klassenbeste: In der Klasse „Mini“ siegt der Opel Karl (3,6 Prozent). Bei den Kleinwagen belegt der Peugeot 208 (4,0 Prozent) den ersten Platz. Bei den Kompakten schubst jetzt der VW e-Golf die Mercedes-A-Klasse von der Stufe (2,6 Prozent). In der Mittelklasse übernimmt wieder die C-Klasse (3,9 Prozent). Neues bei den Vans: Auch hier übernimmt VW den ersten Platz von Mercedes: Gesamtsieger Golf Sportsvan (2,4 Prozent) verdrängt die B-Klasse. Bei den SUV siegt der Audi Q2 und lässt in dieser Klasse den GLC hinter sich.

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