WHO alarmiert
Wassermangel in Gaza: Krankheiten breiten sich aus
Die Forderungen internationaler Hilfsorganisationen und auch zahlreicher Staaten nach einer Waffenruhe und mehr Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen werden immer lauter. Es mangelt an allem. Aber vor allem wegen des Treibstoff- und des Wassermangels spitzt sich die Situation immer dramatischer zu.
Die Gefahr der Ausbreitung von Krankheiten wachse täglich dramatisch, sagte der Sprecher des Kinderhilfswerks UNICEF, James Elder, am Dienstag. Er sprach über Videolink aus Kairo zu Journalistinnen und Journalisten in Genf. Es gebe bereits Tausende Fälle von Feuchtblattern, Durchfall-, Atemwegs- und Hauterkrankungen, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Cholera-Fälle gibt es demnach nicht, das entsprechende Bakterium zirkuliere im Gazastreifen nicht. Im Norden des Gazastreifens, den Israel seit Wochen räumen will, halten sich nach aktualisierten Schätzungen von UNICEF noch rund 700.000 Menschen auf. Viele hätten nur drei Liter Wasser am Tag zur Verfügung, das Minimum zum Trinken, Waschen und Kochen seien 15 Liter.
Mehr Treibstoff für Entsalzungsanlagen gefordert
UNICEF und WHO fordern dringend mehr Treibstoff zum Betreiben von Entsalzungsanlagen und Wasserpumpen und für die Abwasserklärung. Ob die Wasser- und Abwasseraufbereitung wieder hergestellt werde, entscheide darüber, „ob Tausende oder Zehntausende Kinder überleben oder sterben“, betonte Elder.
Notunterkünfte im Süden überfüllt
Allerdings verschlechtert sich die Lage auch im weniger umkämpften Süden des Gazastreifens. Denn die Notunterkünfte sind überfüllt. Tausende Menschen müssen bei starken Regenfällen im Freien übernachten, berichtete das UNO-Nothilfebüro OCHA am Dienstag.
Das israelische Militär hat in der nördlichen Hälfte das Gazastreifens nach wochenlangen Bombardierungen und dem Einmarsch mit Panzern weitgehende Kontrolle. Es kämpft dort nach eigenen Angaben gegen Kämpfer der Hamas. Tausende Wohnhäuser wurden zerstört. Israel fordert die Einwohnerinnen und Einwohner seit Wochen auf, in den Süden zu ziehen
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