Felice Rix-Ueno

„Sterne, Federn, Quasten“: Poesie der Muster

Kunst
22.11.2023 07:00

Das MAK stellt die faszinierende Wiener-Werkstätte-Künstlerin Felice Rix-Ueno (1893-1967) rund um ihren 130. Geburtstag ins lang verdiente Scheinwerferlicht.

(Bild: kmm)

Sie stammte aus einer selbstbewussten und innovativen jüdischen Unternehmer- und Künstlerfamilie. Felice Rix-Uenos Vater war u. a. Geschäftsführer der Wiener Werkstätte, ihre Großmutter feierte mit dem Schönheitsmittel „Pasta Pompadour“ Erfolge - und war damit wohl ein „Vorbild für Helena Rubinstein“, wie MAK-Direktorin Lilli Hollein beim Rundgang durch die Ausstellung „Sterne, Federn, Quasten“ erzählt.

Innovativ und selbstbewusst trat auch Rix-Ueno schon in den frühen Arbeiten für die Wiener Werkstätte auf. „Sie hatte von Anfang an einen unverwechselbaren Stil“, so Kuratorin Anne-Katrin Rossberg. Vor allem in zahlreichen Stoffentwürfen zeigt sich ihre ausdrucksstarke Formen- und Farbensprache. „Ihr Stil war sehr ,sophisticated‘, elegant und hochpoetisch.“

Originelles Detail der Ausstellung: „Archibald“, einer dieser Stoffentwürfe, eine Art Schottenmuster, das sie mit sanfter Asymmetrie durchbrach und so neu dachte, diente als Inspiration für die Ausstellungsgestaltung. Die Vitrinen sind wie die Linien in Rix-Uenos Stoff angeordnet.  

Das Stoffmuster „Archibald“ diente als Inspiration für die Ausstellungsgestaltung. (Bild: MAK)
Das Stoffmuster „Archibald“ diente als Inspiration für die Ausstellungsgestaltung.

Schon früh von Japan fasziniert
Früh offenbarte sich auch ihre Liebe zu Japan - schon lange vor ihrer Hochzeit 1925 mit dem japanischen Architekten Isaburo Ueno, mit dem sie nach Kyoto umzog. Mit ihm ging sie auch eine symbiotische Arbeitsbeziehung ein - er entwarf das Gebäude, sie übernahm das Interieur und die Wandgestaltung.

Für die Wiener Werkstätte arbeitete sie weiterhin. So entwarf sie eine Tapetenkollektion, die heute wieder produziert wird - mithilfe einer 150 Jahre alten Druckmaschine.

Viel Interesse rund um 130. Geburtstag 
1967 wurde sie in Kyoto zur Professorin an die Kunsthochschule berufen und gründete mit ihrem Mann ein eigenes Design-Institut. Dass ihre Geometrie, die floralen Muster und starken Farben in „ihrer Kraft bis heute wirksam sind“, so Hollein, spiegelt sich am großen Interesse rund um den 130. Geburtstag der Künstlerin wider. U. a. ziert ein Entwurf von ihr eine neue Sondermarke der Österreichischen Post. Und der Designer Albert Kriemler ließ sich von der Ausstellung im MAK für eine ganze Kollektion des Modehauses Akris inspirieren.

Die Ausstellung ist bis 21. April im MAK Design Lab zu sehen. Im Rahmen der Wien Energie-Tage können am Sonntag, 26. November, von 10 bis 18 Uhr sowie am Dienstag, 26. Dezember, von 10 bis 21 Uhr die MAK Schausammlung und alle aktuellen Ausstellungen bei freiem Eintritt erlebt werden. Nähere Informationen zum Museumsbesuch gibt es hier

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