Die Teuerung ist zum Alltag geworden: Die Preise am Salzburger Christkindlmarkt bleiben auch heuer hoch. Die Standler erwarten dennoch eine gute Saison. Amerikaner und Besucher aus dem Salzburger Umland treiben das Hauptgeschäft an.
Auf dem Residenzplatz und Domplatz wird geschraubt, Tannenzweige werden aufgehängt und die ersten Standlbesitzer räumen ihre Hütten ein. Die Vorbereitungen für den Christkindlmarkt laufen auf Hochtouren. Und die Uhr tickt: Morgen um 10 Uhr wird er zum 49. Mal eröffnet. Dann gibt es das Häferl Glühwein für fünf Euro, der Kinderpunsch liegt zwischen 3,50 und 4,50 Euro. Weitere vier Euro werden als Pfand fällig.
Auch Süßes ist nicht viel billiger. Patrick Falkensteiner aus St. Gilgen hat schon Schaumrollen und Schokofrüchte in seine Vitrine gelegt. „Ich brauche jede Woche eine halbe Tonne Erdbeeren und über 400 Kilo Schokolade“, sagt er und tunkt währendessen Äpfel in Schokolade. „Die Erdbeeren sind aus Israel und kosten bis zu 18 Euro pro Kilo.“ Die 5,50 Euro pro Spieß seien es den meisten Besuchern aber wert.
Touristen beleben die Märkte in der Altstadt
Auch Christoph Thiel aus Salzburg-Stadt kämpft mit gestiegenen Kosten: „Wir müssen mehr verkaufen, damit es sich lohnt. Die Masse macht’s.“ Die Einkaufspreise für Leuchtsterne, Zinnfiguren und andere Dekoartikel gibt er im Familienunternehmen nicht an die Kunden weiter. Aber: „Ich brauche die Touristen. Ohne sie geht’s nicht.“ Die kommen zu 70 Prozent aus dem Bundesland und Bayern, zeigen die Nächtigungszahlen. Immer öfter haben es die Standbesitzer und Hoteliers mit Amerikanern zu tun. 2022 waren zehn Prozent mehr in der Stadt als noch 2019. Thiel mutmaßt, warum: „Christkindlmärkte gibt’s in den USA nicht.“ Auch die Seekirchenerin Natascha Mayer freut sich über die fernen Gäste: „Sie genießen jede Kleinigkeit.“ Seit acht Jahren hat Mayer ihren Stand mit Glas-Tieren, Holzfiguren und Lampen am Residenzplatz. Sie ist zuversichtlich: „Das Herbstgeschäft in der Altstadt lief gut. Ich hoffe, dass es so weitergeht.“
Markus Rasp glaubt an eine erfolgreiche Vorweihnachtssaison für seine Deko-Artikel: „Die Menschen sind jetzt schon neugierig und die Innenstadt ist gut gefüllt.“ Er verkauft Ware vom vergangenen Jahr und kann sie daher zum selben Preis anbieten. „2024 wird das sicher anders. Dann muss ich nach oben gehen“, prognostiziert Rasp. Denn die Standmiete muss irgendwie bezahlt werden.
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