Die Burgenland Energie hat ihre Pläne geändert und setzt mit dem Agri-PV-Projekt in der Burgstadt auf Symbiose mit der Landwirtschaft. Startschuss für den Bau der ganz besonderen Freiflächenanlage wird im Frühjahr sein.
Um das ambitionierte Ziel, bis 2030 klimaneutral im Burgenland zu bilanzieren, auch zu erreichen, wird der Ausbau von Wind- und Sonnenenergie vorangetrieben. Ein Projekt, welches schon länger in der Warteschleife hängt, ist der Photovoltaik-Megapark in Güssing. Die Burgenland Energie hat besagte Anlagen bereits in Punitz, Schattendorf und Nickelsdorf in Betrieb sowie in Wallern und Tadten in Planung.
Baustart im Frühjahr 2024
Baustart für das in der Vergangenheit vor allem von der ÖVP heftig kritisierte Projekt im Landessüden soll im ersten Quartal 2024 sein, bestätigt die Burgenland Energie auf Nachfrage. An den Plänen in Güssing habe sich in den vergangenen Monaten einiges geändert, wodurch man auch ein neues Genehmigungsverfahren einleiten musste, argumentiert man die Verzögerung.
Symbiose statt Konkurrenz
Was unverändert bleibt: Die 120 Hektar große Anlage soll in Richtung Urbersdorf errichtet werden. Allerdings, nicht wie ursprünglich geplant als gewöhnliche Freiflächenanlage, sondern als Agri-PV-Anlage. Mit diesem innovativen Konzept, welches man im nächsten Jahr auch in Wallern und Tadten starten will, sollen landwirtschaftlichen Flächen effizienter genützt werden. Symbiose statt Konkurrenz heißt es dann auch in Güssing für Energie und Landwirtschaft. Damit könne man die Erträge auf beiden Seiten steigern. Das Besondere an dem Projekt: Neben Biodiversitätsflächen, auf denen Blühwiesen sprießen sollen, um die Artenvielfalt zu erhöhen, ist auch Landwirtschaft möglich - und das auf 75 Prozent der Gesamtfläche.
Wir wollten die positiven Erfahrungen, die wir bei der Anlagen in Wallern und Schattendorf gemacht haben, auch in das Projekt in Güssing miteinfließen lassen.
Stephan Scharma, Vorstandsvorsitzender der Burgenland Energie
Bild: P. Huber
Energiegemeinschaft statt maßgeschneiderter Deal
Profitieren will man in Güssing auch von den guten Erfahrungen aus Schattendorf, wo kürzlich Österreichs größte Energiegemeinschaft gestartet hat. So will man auch in der Burgstadt den produzierten Strom mittels Energiegemeinschaft an Gemeinden, Haushalte und Unternehmen abgeben.
Was wackelt, ist der maßgeschneiderte alternative Energielösungs-Deal mit dem Heiligenkreuzer Faserhersteller Lenzing, der als größter Abnehmer des PV-Megaparks gehandelt wurde, jetzt aber in wirtschaftlichen Turbulenzen geraten ist. Die Option, Lenzing mitzuversorgen, gebe es aber weiterhin. Überdies sei die mögliche Versorgung für den gesamten Businesspark Heiligenkreuz wichtig, heißt es auch aus dem Büro von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.
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