Der schwedische Konzern Northvolt hat den Bau von Natrium-Ionen-Batterien angekündigt. Die mit dem Forschungspartner Altris entwickelte Zelle habe eine Spitzenenergiedichte von mehr als 160 Wattstunden pro Kilogramm und sei frei von Lithium, Nickel, Kobalt und Graphit, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Sie sei zudem sicherer, kostengünstiger und nachhaltiger als herkömmliche Batterien mit Nickel, Mangan und Kobalt oder Eisenphosphat, in denen Lithium verwendet wird, so Northvolt weiter.
Die Entwicklung beruht den Unternehmensangaben zufolge auf einer Anode (Pluspol) aus Hartkohlenstoff und einer Kathode (Minuspol) aus sogenanntem Preußisch Weiß, einem Komplex auf Eisenbasis. Northvolt will das erste Unternehmen sein, das solche Batterien industriell herstellt und auf den Markt bringt. Den Zeitpunkt ließ es offen.
Auch der chinesische Batterie-Hersteller Catl arbeitet an der Technologie und hatte im Frühjahr angekündigt, seine Natrium-Ionen-Batterien würden in Modellen des chinesischen Autobauers Chery verwendet.
Energiedichte bislang vergleichsweise gering
Die Energiedichte gibt an, wie lange ein Gerät genutzt werden kann, bevor es aufgeladen werden muss. Bei hoher Energiedichte kann eine große Menge Energie im Akku gespeichert werden. Eine kommerziell in Massenproduktion erhältliche Lithium-Ionen-Akkuzelle etwa erreicht nach früheren Expertenangaben eine Energiedichte von rund 280 bis 300 Wattstunden pro Kilogramm. Es gibt inzwischen auch Akkuzellen mit weit höheren Werten. Natrium-Ionen-Batterien ermöglichen starke Kostensenkungen bei bisher aber geringerer Energiedichte.
Weltweit verfügbar
Natrium ist als Bestandteil von Meerwasser und Steinsalz weltweit verfügbar und deutlich billiger als Lithium. Die niedrigen Herstellungskosten und die Sicherheit bei hohen Temperaturen machten die Technologie besonders attraktiv für aufstrebende Märkte wie Indien, den Nahen Osten und Afrika, betonte Northvolt. Spätere Generationen seiner Natrium-Ionen-Batterien böten auch Möglichkeiten für Elektrofahrzeuge.
„Die Welt setzt große Hoffnungen auf Natrium-Ionen, und ich freue mich sehr sagen zu können, dass wir eine Technologie entwickelt haben, die ihren weit verbreiteten Einsatz möglich macht“, sagte Unternehmenschef und -Gründer Peter Carlsson.
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