Gegen einen Beamten aus dem Bezirk Vöcklabruck wird, wie berichtet, wegen gefälschten Strafzetteln ermittelt. Nun gibt es neue Details zu dem Fall: Die mutmaßlichen Vergehen des Polizisten dürften noch weitreichender sein, als bisher bekannt war.
Er ist nicht mehr im Dienst, wird die Ermittler aber noch länger beschäftigen: Ein Polizist aus dem Bezirk Vöcklabruck soll, wie berichtet, bei Verkehrskontrollen gefälschte Organstrafmandate ausgestellt und die Strafgelder dann in die eigenen Taschen gesteckt haben. Das Bundesamt zur Korruptionsbekämpfung (BAK) ermittelt daher wegen des Verdachts auf Amtsmissbrauch. Von der für den Fall zuständigen Staatsanwaltschaft Wels hat die „Krone“ neue Details erfahren.
Das Bundesamt zur Korruptionsbekämpfung ermittelt derzeit wegen Amtsmissbrauchs. Mitte Dezember soll ein weiterer Bericht erfolgen.
Silke Enzlmüller, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wels
Drei Ermittlungsstränge
Es gibt drei Ermittlungsstränge: Erstens soll der Beamte eigene Blöcke mit Organmandaten hergestellt und diese dann auch ausgestellt haben. „Es gibt aber noch keine Infos zur Anzahl der Opfer oder zur Schadenssumme“, sagt Silke Enzlmüller, Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Der verdächtige Polizist, für den die Unschuldsvermutung gilt, soll jedoch auch echte Organmandate verteilt, die Strafen dann aber nicht abgeführt und teilweise selbst einkassiert haben. „Hier beträgt die Schadenssumme knapp 2500 Euro“, so Enzlmüller.
Und drittens gebe es Ungereimtheiten im Zusammenhang mit Anzeigenerstattungen und Protokollierungen. Durch eine solche Ungereimtheit in einem Bericht sei der Beamte schließlich auch zufällig aufgeflogen. Die Ermittlungen würden insgesamt noch am Anfang stehen. Der betroffene Polizist ist seit Ende Oktober suspendiert.
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