Israel-Hamas-Abkommen
Erste Geiseln könnten am Donnerstag zurückkehren
Der israelische Außenminister Eli Cohen rechnet damit, am Donnerstag die ersten freigelassenen Hamas-Geiseln empfangen zu können. Insgesamt sollen mindestens 50 entführte Frauen und Kinder an vier Tagen freikommen. An diesen Tagen sollen die Kämpfe ruhen.
Wie berichtet, hatte die israelische Regierung Mittwochnacht einem Abkommen mit der Hamas zugestimmt, das die Freilassung von 50 Geiseln vorsieht. Im Gegenzug sollen palästinensische Gefangene freigelassen und eine Feuerpause eingehalten werden. Am Mittwoch werden nach und nach mehr Details bekannt. Eines betrifft etwa die palästinensischen Gefangenen. Dabei handelt es sich vorwiegend um junge Männer bis 18 Jahre, die vor allem wegen Aufruhrs und Steinwürfen eingesperrt wurden.
Die palästinensische Seite will hingegen verschleppte Frauen und Kinder freilassen. Ausgetauscht werden sollen maximal 300 palästinensische Häftlinge gegen bis zu 100 lebenden Geiseln aus Israel. Zuvor war noch von 50 Geiseln und 150 Häftlingen berichtet worden. Durchgeführt werden soll der Austausch an vier bis zehn Tagen. Der israelische Außenminister Eli Cohen rechnet damit, am Donnerstag die ersten freigelassenen Hamas-Geisel in seinem Land empfangen zu können. Einen Bericht, der von Donnerstagfrüh um 5 Uhr Ortszeit ausgeht, bestätigte er nicht.
Beide Seiten wollen weiterkämpfen
Das Abkommen wurde unter Vermittlung von den Regierungen Katars und Ägypten erzielt. Sowohl die israelische Seite als auch die Hamas betonten bereits, die Kämpfe nach der viertägigen Waffenruhe wieder fortsetzen zu wollen (siehe Video oben). Die Hamas bestätigte etwa, „dass unsere Finger am Abzug bleiben und unsere (....) Bataillone weiterhin auf der Lauer liegen werden.“
Arabische Außenminister fordern hingegen, dass die begrenzte Feuerpause ausgedehnt werden soll. Es bräuchte einen umfassenden Waffenstillstand, teilten Vertreterinnen und Vertreter aus Saudi-Arabien, Ägyptens und Jordaniens mit. Künftig solle wieder über die Zwei-Staaten-Lösung verhandelt werden. Dieser Plan, hinter dem auch viele westliche Politikerinnen und Politiker stehen, sieht zusätzlich zu Israel einen eigenen Staat Palästina vor.
Hier sehen Sie eine Reaktion von Annalena Baerbock.
Baerbock: Pause für Hilfe nutzen
Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock sprach anlässlich des Abkommens von einem „Durchbruch“ für die Geiseln, „auch wenn nichts auf der Welt ihr Leid ungeschehen machen kann. Die humanitäre Pause muss genutzt werden, um lebensnotwendige Hilfe zu den Menschen in Gaza zu bringen“, schrieb die Politikerin auf der Plattform X.
Zustimmung kam übrigens auch vom Kreml. Das Abkommen sei „die erste gute Nachricht seit langem.“ Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte, Israels Regierung müsse gezwungen werden, das Völkerrecht einzuhalten und Rechenschaft über sein Handeln im Gazastreifen ablegen.
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