Die Ärzteproteste sind abgesagt, nachdem Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) bei seiner Reform Abstriche gemacht hat. Er richtet nun der Ärztekammer aus, sie solle mit den für Kampfmaßnahmen bereitgestellten zehn Millionen Euro „sinnvolle Dinge“ machen.
Rauch ist trotz der Rücknahme eines wesentlichen Punktes - keine Einzelverträge mit Ärzten, wenn kein Gesamtvertrag zustande kommt - mit der Reform zufrieden, weil sie zum Vorteil der Patienten sei, wie er der „Krone“ sagte. Der Kammer werden Vetomöglichkeiten gestrichen. Sie kann sich gegen Stellenpläne, die Schaffung neuer Gruppenpraxen, Ambulatorien und Primärversorgungszentren künftig nicht mehr sperren. Das wird dazu führen, dass solche Einrichtungen rasch entstehen werden.
„Wir haben bereits 50, weitere 30 sind in der Warteschleife. Fünf davon sind speziell für Kinder.“ Bis 2025 sollen österreichweit 120 Erstversorgungszentren entstehen und die Spitalsambulanzen entlasten. Dass der geplante Gesamtvertrag mit einheitlichen Leistungen in allen Bundesländern durch die Zugeständnisse an die Ärzte verzögert wird, stellt Rauch in Abrede. Die Kammer habe diesbezüglichen Verhandlungen mit der Sozialversicherung wieder aufgenommen. Spätestens 2025 werde dieser neue Gesamtvertrag fertig sein, gibt sich Rauch zuversichtlich.
Rauch betont, dass seine Reform im Sinne der Patienten sei. Diese sollen „schneller zu Arztterminen kommen, weniger oft Wahlärzte in Anspruch nehmen“ und ein besseres Angebot auch am Abend und ganztags haben. Von der Reform würden auch Ärzte profitieren, „weil die Gesamtbedingungen attraktiviert werden“. Auch würden viele Ärzte gerne in Primärversorgungseinheiten (PVE) arbeiten, weil es „eine neue Form des Arbeitens ist“.
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