Auf dem Pongauer Loitzhof haben Rassen, die es kaum mehr gibt, ein Zuhause gefunden. Für ihre Besitzer ist das ein Gewinn.
Bei Familie Grünwald im beschaulichen Untertauern wuselt es überall: Katzen und Gänse laufen über den Loitzhof, ein Pfau schlägt sein Rad. Besonders sind aber die 35 Pinzgauer Rinder, die im Holzunterstand problemlos in der Kälte ausharren, elf weiße Haubenenten und die Dunkle Biene, die in neun Stöcken abseits des Hofs ein- und ausfliegt. Martin (49) und Sabine (43) führen den „Archehof“, auf dem diese selten gewordenen Rassen gezüchtet werden. Von ihnen gibt es nur noch wenige Exemplare.
Seltene Tiere anzusiedeln war eine bewusste Entscheidung. Alles begann mit den Rindern, die bereits Martin Grünwalds Vater kaufte. Mit der Zeit kamen die Enten und Bienen dazu. „Alte Rassen sind perfekt angepasst“, erklärt er. Sie sind weniger sensibel und seltener krank. Die Rinder sind im Winter draußen und auch die Haubenenten scheuen den eisigen Teich nicht. Gefüttert wird nur, was am Hof wächst oder produziert wird.
Es rechnet sich eben auch ohne Hochleistungsrassen
Ob sich das lohnt, ist am Loitzhof nicht so wichtig. „Höher, schneller, weiter gibt’s bei uns nicht“, sagt Martin Grünwald. Die Bienen produzieren weniger Honig und die Rinder etwas weniger Milch. Weil es fast nur noch um Profit gehe, sei das Konzept nicht immer umsetzbar: „Wenn jeder so produziert wie wir, würde der Liter Milch im Geschäft drei Euro kosten!“
Auch die siebenköpfige Familie kann davon allein nicht leben. Sie vermietet zwei Wohnungen im 160 Jahre alten Bauernhaus. „Für viele ist der Archehof ein Argument, sich für uns zu entscheiden“, ist sich das Ehepaar sicher. „Dass hier alte Rassen gezüchtet werden, geht bei den Gästen tief ins Herz.“ Die Familie ist mit Leib und Seele dabei: „Ein Archehof zu werden, war eine Herzensentscheidung.“
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