Der Boom bei Künstlicher Intelligenz lässt das Geschäft des US-Chipkonzerns Nvidia weiter auf Hochtouren laufen. Im dritten Quartal war der Umsatz mit gut 18 Milliarden Dollar (16,4 Milliarden Euro) dreimal so hoch wie ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt mit zwei Milliarden Dollar weniger Umsatz gerechnet.
Der Gewinn schoss von 680 Millionen Dollar vor einem Jahr auf 9,2 Milliarden Dollar hoch, wie Nvidia nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. Die ursprünglich für Grafikkarten entwickelten Nvidia-Technologien bewähren sich schon seit langem für die Rechenarbeit beim Anlernen von Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz.
Für das seit Ende Oktober laufende vierte Geschäftsquartal stellte der Konzern einen Umsatz von etwa 20 Milliarden Dollar in Aussicht - ebenfalls über zwei Milliarden Dollar mehr als am Markt erwartet. Nvidia-Chef Jensen Huang betonte in einer Telefonkonferenz mit Analysten, dass er den Wandel durch Künstliche Intelligenz erst ganz am Anfang sehe. Vor allem werde es quer durch die Bank die Einführung der sogenannten generativen KI wie Chatbots nach dem Vorbild von ChatGPT geben, prognostizierte er.
„Erhebliche“ Rückgänge im China-Geschäft
Zugleich räumte Nvidia ein, dass das Geschäft in China unter dem Druck ausgeweiteter Lieferbeschränkungen „erheblich“ zurückgehen werde. Chinesische Unternehmen gehörten zu großen Käufern von Nvidias KI-Chips und das Geschäft dort brachte zuletzt 20 bis 25 Prozent vom Umsatz mit Rechenzentren ein.
Die US-Regierung weitete aber vor wenigen Wochen die Beschränkungen für Ausfuhren nach China auf die bisher dorthin verkaufte Nvidia-Technik aus. Nvidia betonte, dass das Geschäft in anderen Ländern den Rückgang in China mehr als ausgleichen werde. Nvidia arbeite zwar an Konfigurationen und Lösungen, die auch nach aktuellen Regeln nach China verkauft werden könnten, sagte Finanzchefin Colette Kress. Aber das werde einige Monate dauern und nicht mehr im laufenden Quartal spürbar sein.
Die Nvidia-Aktie verlor in einer ersten Reaktion auf die Zahlen rund vier Prozent, ging aus dem nachbörslichen Handel aber mit einem moderateren Minus von 1,74 Prozent.
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