Laut einer SORA-Studie haben 46,5 Prozent der Befragten in Österreich Angst vor der Zukunft. Viele haben etwa Sorgen, sich das Wohnen nicht mehr leisten zu können. Nur etwa jede zehnte Person (zwölf Prozent) ist der Ansicht, dass die Regierung genug gegen die Inflation tut.
Das SORA-Institut hat im Auftrag der Volkshilfe österreichweit 1006 Menschen ab 15 Jahren befragt. Die Schwankungsbreite liegt bei plus/minus 3,1 Prozent. Zentrale Ergebnisse: Fast jede zweite Person (46,5 Prozent) hat Angst vor der Zukunft. In der Einkommensgruppe bis 1500 Euro haben bereits mehr als zwei Drittel der Befragten Sorgen, sich das Wohnen nicht mehr leisten zu können. „Menschen mit geringem Einkommen und geringem Ausbildungsgrad sind jene Menschen, um die wir uns besonders sorgen müssen“, sagte Volkshilfe-Präsident Ewald Sacher.
Von einer „Ablösung von einer Aufstiegs- zu einer Abstiegsgesellschaft“, sprach auch Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger. „Nicht die Freude über das Morgen, sondern die Angst davor überwiegt.“ In der Gegenwart würden die falschen politischen Entscheidungen getroffen werden. So braucht es laut der Volkshilfe etwa langfristige Unterstützungen statt Einmalzahlungen, „eine wirksame Preisregulierung“ für den Mietsektor und eine höhere öffentliche Wohnbauförderung.
Befragte für Vermögenssteuern
Wohnen sei „mehr als ein Grundbedürfnis“, sagte Fenninger. Ungefähr sieben von zehn Befragten (73 Prozent) stehen vermögensbezogenen Steuern positiv gegenüber. Die Volkshilfe fordert mitunter noch eine Reform der Sozialhilfe, eine Kindergrundsicherung und ein Anheben der Nettoersatzrate beim Arbeitslosengeld auf 70 Prozent.
Die Regierung müsse mehr gegen die Teuerung kämpfen. Nur etwa jede zehnte befragte Person (zwölf Prozent) findet, dass in Österreich genug gegen Inflation getan werde. Armut sei laut Sacher auch eine Gefahr für die Demokratie. „Die Menschen wenden sich jenen zu, die einfache Lösungen präsentieren (...). In Österreich wurde der Weg der Gerechtigkeit definitiv verlassen, die Menschen empfinden das immer stärker so.“
Die Volkshilfe lässt mehrmals jährlich repräsentative Befragungen zu sozialpolitischen Themen durchführen.
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