Hamas und Samidoun

Deutschland: Razzien gegen radikale Palästinenser

Ausland
23.11.2023 15:49

In vier Bundesländern Deutschlands hat es am Donnerstag Razzien gegen mutmaßliche Anhängerinnen und Anhänger radikal-islamischer Organisationen gegeben (siehe Video oben). Hintergrund ist das gegen die Hamas und das palästinensische Netzwerk Samidoun verhängte Betätigungsverbot vor rund drei Wochen.

Insgesamt wurden 16 Objekte in Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein durchsucht. „Wir setzen unser konsequentes Vorgehen gegen radikale Islamisten fort“, sagte Deutschlands Innenministerin Nancy Faeser. „Mit den Verboten von Hamas und Samidoun in Deutschland haben wir das klare Signal gesetzt, das wir keinerlei Verherrlichung oder Unterstützung des barbarischen Terrors der Hamas gegen Israel dulden.“

Laut dem Innenministerium gingen nun ungefähr 500 Einsatzkräfte in vier Bundesländern gegen mutmaßliche Islamistinnen und Islamisten vor. „Islamisten und Antisemiten können und dürfen sich hier nirgendwo sicher fühlen“, sagte Faeser. Sie müssten mit der ganzen Härte des Rechtsstaates rechnen.

Am Donnerstag wurden in Deutschland mehrere Razzien gegen mutmaßliche Anhängerinnen und Anhänger der Hamas und Samidoun durchgeführt. (Bild: APA/dpa/Paul Zinken)
Am Donnerstag wurden in Deutschland mehrere Razzien gegen mutmaßliche Anhängerinnen und Anhänger der Hamas und Samidoun durchgeführt.

450 Hamas-Mitglieder in Deutschland
Das Bundesamt für Verfassungsschutz zählt in Deutschland etwa 450 Mitglieder der Hamas, die seit 2007 den palästinensischen Gazastreifen kontrolliert und für das Massaker an Zivilpersonen am 7. Oktober verantwortlich ist. Handlungen im Nachbarland sind beispielsweise Sympathiebekundungen und Propaganda sowie Finanzierungs- und Spendensammlungen. „Die Mitglieder und Anhänger der Hamas in Deutschland setzen sich darüber hinaus dafür ein, den politischen und gesellschaftlichen Diskurs in Deutschland im Sinne der Hamas zu beeinflussen“, hieß es aus dem Ministerium.

Deutschlands Innenministerin Nancy Faeser (Bild: AP)
Deutschlands Innenministerin Nancy Faeser

Kritik: Razzien zu spät?
Anhängerinnen und Anhänger von Samidoun waren beispielsweise auf pro-palästinensischen Demonstrationen nach dem 7. Oktober in Deutschland wiederholt mit antisemitischen Parolen aufgetreten. Die Organisation „richtet sich gegen den Gedanken der Völkerverständigung, beeinträchtigt und gefährdet das friedliche Zusammenleben, befürwortet Gewaltanwendung als Mittel zur Durchsetzung politischer Belange und unterstützt Vereinigungen, die Anschläge befürworten und androhen“, hieß es aus dem Ministerium.

Kritik kam jetzt von der Gewerkschaft der Polizei. Die Razzien seien nach der Verhängung des Verbots zu spät gekommen. In der Zwischenzeit hätten die Organisationen wichtige Beweismittel beseitigen können, sagte Polizei-Gewerkschaftschef Rainer Wendt.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt