Während die deutsche Bundeswehr Fleisch zunehmend vom Speiseplan verbannt, können heimische Soldaten und Landwirte aufatmen: Hier wird Schmalhans nicht Küchenmeister!
Aus für Rindsroulade und Steak in deutschen Kasernenküchen? Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, aber das Verpflegungsamt der Bundeswehr hat angedacht, die Speisepläne der Truppe im Nachbarland drastisch zu ändern. Etwa könnten statt Rind und Lamm vermehrt Geflügel- und Schweinefleisch sowie vegetarischer und veganer Fleischersatz auf den Tellern der Soldatinnen und Soldaten landen. Es scheint, als ob das bisherige Essen zu teuer und aus Klimaschutz-Gründen zu wenig „nachhaltig“ war.
Heeresküche soll für jeden Passendes bieten
Entwarnung in Sachen „Gulaschkanonen“ gibt es aber für die heimischen Vaterlandsverteidiger. „Bei uns wird Schmalhans sicherlich nicht Küchenchef. Die Verpflegung in unseren Heeresküchen bleibt selbstverständlich abwechslungsreich und frisch – das ist mir ein besonders Anliegen, ebenso, dass die Lebensmittel regional sind“, stellt die zuständige Ministerin Klaudia Tanner beim „Krone“-Lokalaugenschein klar. Ernährung und Gesundheit seien für sie beim Verpflegungsangebot für die Soldaten von zentraler Bedeutung, so die Ressortchefin.
Darüber hinaus hat Tanner die Initiative „Klimateller“ beim Bundesheer gestartet. Mit diesem Speisenangebot – bestehend aus regionalem Gemüse, Produkten aus nachhaltiger Produktion – und den neuesten Erkenntnissen der Ernährungswissenschaft folgend wird dem Klimaschutz Nachdruck verliehen. Die Ministerin betont: „Ich bin froh, dass wir mit dem Angebot unserer Küchen für jeden etwas Wohlschmeckendes anbieten können.“
Zuvor hatte der deutsche „Fleischbefehl“ hierzulande für viel Diskussionsstoff gesorgt. Auch der niederösterreichische Bauernbund warf sich für die rot-weiß-rote Heerestradition in die Bresche. Dessen Direktor Paul Nemecek suchte umgehend Friedensverhandlungen mit seiner Vorgängerin. Nun gibt es quasi die „Rindfleisch-Garantie“. Beide sind sich einig: „Wertvolles von unseren Bauern bleibt ohne Wenn und Aber Bestandteil unserer Kasernenkost – Rindsbraten und Rindsroulade oder Steak stehen neben Gemüse und ausgewogener Mischkost weiter auf dem Speiseplan.“
Kasernen als Partner für regionale Landwirtschaft
Beide sind schon einmal in Sachen Gemeinschaftsverpflegung Schulter an Schulter gestanden. Sie haben sich für die verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Fleisch, Milch und Eiern in Großkantinen eingesetzt. Für Nemecek ist das Heer mit den Kasernen und Truppen ein starker und wichtiger Partner der Landwirtschaft. Das klare Bekenntnis der Ministerin zur heimischen Produktion freut ihn daher umso mehr: „Ministerin Tanner kennt die Sorgen und Herausforderungen der Bauern und weiß um deren Beitrag zur Versorgungssicherheit in Österreich.“
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.