34 Festnahmen
Randale in Dublin nach Messerangriff auf Kinder
Nach einem Messerangriff im Zentrum der irischen Hauptstadt Dublin mit mehreren Verletzten - darunter drei Kindern - vor einer Kindertagesstätte ist es am Donnerstagabend zu schweren Ausschreitungen gekommen. 34 Personen wurden festgenommen. 13 Gebäude, eine Straßenbahn, elf Polizeiwagen und Busse wurden beschädigt. In der Stadt kam es zu Plünderungen.
Laut dem Fernsehsender RTÉ steckten rechtsextreme Hooligans mindestens zwei Busse und ein Polizeiauto in Brand, zahlreiche andere wurden beschädigt. Ein Geschäft soll geplündert worden sein. Die Wut des Mobs richtete sich auch gegen Polizisten, die mit Flaschen und Feuerwerkskörpern beworfen wurden. Auch fremdenfeindliche Slogans sollen geschrien worden sein.
„Szenen, wie wir sie seit Jahrzehnten nicht gesehen haben“
„Das sind Szenen, wie wir sie seit Jahrzehnten nicht gesehen haben“, sagte Harris. Er verteidigte das Vorgehen der Polizei. Man habe nicht vorhersehen können, dass so auf ein furchtbares Verbrechen reagiert werde. „Niemand hätte das vorhersehen können.“
Hintergrund der Mobilisierung war die Verbreitung der Information, dass es sich beim etwa 50-jährigen Messermann um einen algerischen Staatsbürger handeln soll. Die Polizei rief die Bevölkerung auf, „keine Fehlinformationen oder Gerüchte in den sozialen Medien zu glauben“ und ab keine Angaben zur Nationalität des mutmaßlichen Täters.
Polizeichef: „Verrückte Hooligan-Gruppe“
Irlands Polizeichef Drew Harris sprach von einer „verrückten Hooligan-Gruppe“, die randaliert habe. Justizministerin Helen McEntee verurteilte die Ausschreitungen als Tat eines Mobs, welcher die Bluttaten als Anlass genommen habe, um „Chaos zu stiften“.
Die Tat hatte sich am Donnerstagnachmittag im Zentrum von Dublin ereignet. Der etwa 50 Jahre alte Mann attackierte vor allem Kinder und stach mit einem Messer auf seine Opfer ein. Ein fünfjähriges Mädchen und eine Frau im Alter zwischen 30 und 40 Jahren wurden mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Ein fünf Jahre alter Bub und ein sechsjähriges Mädchen erlitten leichtere Verletzungen. Bei der verletzten Frau soll es sich den Berichten zufolge um eine Betreuerin der Kinder handeln.
Verletzte Frau wollte Kinder beschützen
Die Frau habe ihre Verletzungen erlitten, als sie sich schützend vor die Kinder stellte. Mehreren Passanten sei es gelungen, den Mann zu überwältigen und bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten, schrieb die „Irish Times“.
Er wurde noch vor Ort festgenommen und mit ernsten Verletzungen im Krankenhaus behandelt. Nach weiteren Verdächtigen wurde zunächst nicht gesucht. Das Motiv für den Messerangriff sei noch unklar, betonte Irlands Polizeichef Drew Harris vor Journalisten. Nichts könne ausgeschlossen werden.
Am Abend kam es zu schweren Ausschreitungen in der Innenstadt von Dublin, bei denen mehrere Busse, eine Straßenbahn und ein Polizeiauto angezündet wurden. Hunderte teils vermummte Krawallmacher sollen an den Ausschreitungen beteiligt gewesen sein. Die irische Justizministerin Helen McEntee sprach von „Schlägern, Kriminellen, die diesen entsetzlichen Angriff nutzen, um Spaltung zu säen und Chaos anzurichten“.
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