Tonnen von Essen bleiben auf den Restaurant-Tischen zurück. In einem China-Restaurant in Klagenfurt wird daher zu einer äußerst kreativen, „erzieherischen Maßnahme“ gegriffen - die durchaus Wirkung zeigt.
Gleich zweimal werden Besucher im China-Restaurant Asia Wok in Klagenfurt erinnert, dass Essen stehenzulassen eine unschöne und unnötige Sitte ist. Das erste Mal am Buffet: „Lebensmittel sind wertvoll, wir bitten sie, nur so viel Essen auf den Teller zu nehmen, wie sie auch schaffen“, steht dort. „Wenn mehr als 100 Gramm Essensreste zurückgelassen werden, sind drei Euro mehr zu zahlen“ steht auf einer weiteren Tafel, die auf dem Tisch platziert ist.
Essens-Entsorgung ist teuer
Eine Maßnahme, zu der sich die Betreiber gezwungen sahen, weil immer mehr volle Teller in die Küche zurückwanderten. Ein landesweites Phänomen. „Ein durchschnittlicher großer Gastrobetrieb produziert zwei Tonnen Lebensmittel-Abfall im Jahr“, rechnet Stefan Sternad von der Wirtschaftskammer vor, der selbst so einen Betrieb führt, rund 1500 Euro im Jahr für die Entsorgung ausgeben muss.
Was am Tisch war, darf natürlich aus hygienischen Gründen nicht mehr zurück in die Küche. Zur Weiterfütterung zum Bauernhof nach EU Vorschrift allerdings auch nicht mehr so einfach und so muss der Gastronom eine Firma für die fachgerechte Entsorgung beauftragen.
Für Sternad ist die Aktion der Kollegen aus dem China-Restaurant daher durchaus nachvollziehbar. „Wenn man das den Gästen entsprechend ankündigt, ist es absolut legitim, das zu machen und ein guter Denkanstoß, mit Lebensmitteln sorgsamer umzugehen, ist es allemal“.
Wir haben die drei Euro noch nie kassiert.
Vu Li, Geschäftsführerin Asia Wok
Eine einfache, aber durchaus wirkungsvolle Erziehungsmaßnahme
Als wesentlich mehr will man es im Asia Wok auch nicht verstanden haben. Es wird nicht wirklich nachgewogen, da verlässt man sich auf asiatisches Augenmaß. Schlägt das an, wird der Gast höflich auf den Umstand hingewiesen - und kommt vorerst auch noch ungeschoren davon. Unwirsche Reaktionen gibt es auch kaum, die meisten finden es in Ordnung. „Die Aktion ist gut, das gedankenlose Aufhäufen muss ja wirklich nicht sein“, bestätigt einer der Gäste. Und die sind durchaus lernfähig. Die Hinweise und Ermahnungen fruchten. „Es ist schon besser geworden und wir haben die drei Euro bisher noch nie kassiert“, schwört Geschäftsführerin Vu Li.
Eine einfache, aber durchaus wirkungsvolle Erziehungsmaßnahme ...
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