Die ukrainische Vize-Regierungschefin Olha Stefanischyna warnt vor einer zunehmenden Kriegsmüdigkeit in Europa. Die Entschlossenheit der Ukraine selbst, sich gegen den russischen Angriffskrieg zu wehren, sei allerdings „gleich geblieben.“
Stefanischyna ist für pro-europäische und euro-atlantische Integration zuständig. An dem Willen der Ukraine, sich gegen den russischen Angriffskrieg zu wehren, habe sich in mehr als 600 Tagen nichts geändert. Doch lese sie Schlagzeilen über eine Kriegsmüdigkeit, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin. Auf ihrer Reise durch mehrere EU-Staaten, zuletzt am Donnerstag in Österreich, habe sie zu hören bekommen, dass der Krieg zu lange dauere. „Wir sollten nicht die Tage zählen; wir sollten sehen, wie sich die Dinge entwickeln“, sagte die Vize-Regierungschefin.
Als Beispiel für eine positive Entwicklung nannte sie, dass die Armee seit dem NATO-Gipfel im Juli weiter auf Standards des Bündnisses umgestellt habe. Der Gipfel hatte der Ukraine damals eine Mitgliedschaft in Aussicht gestellt, ohne aber einen genauen Weg dahin zu beschließen. Mitte Dezember soll bei einem Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs über die Frage entschieden werden, ob Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine begonnen werden. Einige Regierungen von EU-Staaten, vor allem Ungarn, zeigen sich bisher ablehnend.
„Müssen uns an das große Bild halten“
Die EU-Länder sollten diese Dinge vorher noch diskutieren, sagte Stefanischyna. Das Veto eines EU-Landes bedeute eine Niederlage auch für alle anderen, warnte sie. „Wir müssen uns an das große Bild halten“, betonte sie. Die Ukraine werde etwa ein zuverlässiger Mitgliedsstaat sein. Eine Zustimmung helfe auch den Staaten auf dem Westbalkan, die ebenfalls auf einen Beitritt warten.
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