Erste Details zum Sprengstoffalarm in der Mittelschule Groß Siegharts im Waldviertel in Niederösterreich kommen nun an die Oberfläche. Dort wurde die Schule evakuiert, nachdem die neue Chemielehrerin einen hochexplosiven Stoff im Schrank festgestellt hatte. Wie die „Krone“ erfuhr, hatte das stamperlgroße Gefäß die Sprengkraft von ein bis zwei Handgranaten!
Zig-Jahre dürfte das Fläschchen schon ordnungsgemäß gelagert im Chemieschrank der Waldviertler Mittelschule gestanden sein. Als die neue Chemielehrerin in Groß Siegharts am Donnerstag eine Bestandsaufnahme machte, schlug sie gegen Mittag sofort Alarm.
Denn das Gefäß mit Pikrinsäure, die im flüssigen Zustand relativ ungefährlich ist, war ausgetrocknet und damit hochexplosiv und sehr empfindlich für äußere Umstände, wie Erschütterungen.
80 Schüler und zehn Arbeiter evakuiert
80 Schüler und zehn Bauarbeiter, die derzeit die Schule sanieren, wurden umgehend evakuiert und Feuerwehr, Polizei sowie Rettung verständigt.
Kohlemantel sorgte zunächst für Verwirrung
Die Einsatzkräfte errichteten einen Brandschutz und rückten mit Chemieexperten an. Nach Einschätzung der Lage - zunächst sorgte schwarze Aktivkohle, die den Stoff ummantelte, für Verwirrung, das Pulver ist gelb - wurden Spezialisten des Innenministeriums angefordert, die gegen 15 Uhr eintrafen.
Der Direktor reagierte vorbildlich: Die Schüler wurden unverzüglich evakuiert.
Christian Reegen, Einsatzleiter der Feuerwehr
Klein, aber oho...
„Krone“-Infos zufolge wurde die Sprengkraft der Chemikalie im Gefäß der Größe eines Stamperls auf ein bis zwei Handgranaten geschätzt. Der Entschärfungsdienst wurde eingeschaltet. Gegen 16 Uhr war der Einsatz beendet. 2013 gab es einen fast identen Fall in einer deutschen Schule: An der Friedrichshafener Grund- und Realschule fing damals genauso eine neue Bio- und Chemielehrerin an, die eine Inventarliste erstellen wollte. Sie schlug ebenfalls Alarm.
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