So etwas erleben die Tiroler Bergretter selten: Ein schriftliches Danke samt großzügiger Geldspende nach geglückter Lebensrettung im Vomper Loch. Bei den Schwazer Einsatzkräften ist die Freude groß.
Das Vomper Loch im Bezirk Schwaz hatte, wie berichtet, den 55-jährigen Belgier Kris Minne, der sich allein auf einer Karwendeldurchquerung befand, „verschluckt“. Drei Tage und Nächte musste er Anfang November bei Nässe, Schnee und Kälte in dem Seitental des Inntals ausharren. Er hatte sich im Nebel verirrt, sein Bruder verständigte schließlich die Tiroler Behörden.
Bei widrigsten Verhältnissen suchten die Bergrettungen aus Schwaz und Scharnitz in der Nacht auf 6. November nach dem Juristen, am Morgen wurde er vom Polizeihubschrauber Libelle Tirol gefunden. Mit an Bord neben Alpinpolizist Peter Gasteiger auch die Schwazer Bergretter Stefan Brandl und Ferdl Wildauer. Die Libelle flog den stark unterkühlten und am Fuß verletzten Alpinisten ins Krankenhaus Schwaz. Es war wohl kurz vor knapp.
„Ohne euch wäre ich jetzt nicht mehr am Leben!“
Der Schwazer Bergrettungschef Fred Wallenta und Stefan Brandl hatten Kris Minne wenig später im Krankenhaus besucht, jetzt meldete er sich aus Belgien mit einem emotionalen Dankesbrief an seine (Berg)Retter. „Nach elf Tagen bester Betreuung konnte ich das Spital verlassen. Es geht mir inzwischen recht gut. Es ist mir mehrmals bestätigt worden, dass ich ohne euren Einsatz mit großer Sicherheit jetzt nicht mehr am Leben wäre“, schreibt er. „Ich werde nie vergessen, dass so viele sich so viel Mühe gegeben haben, um mich, einen unbekannten, Not leidenden Belgier zu retten. “
Es ist mir mehrmals bestätigt worden, dass ich ohne euren Einsatz mit großer Sicherheit jetzt nicht mehr am Leben wäre.
Kris Minne, geretteter Alpinist aus Belgien
„Ich werde euch nie vergessen!“
Kris Minne hat sich inzwischen zum Förderer der Tiroler Bergrettung „auf Lebenszeit“ gemacht und sein Versprechen gehalten, das er Einsatzleiter Fred Wallenta schon im Krankenhaus gab: Der Belgier überwies den Schwazern eine großzügige Spende. „Sie ist ein Symbol für meine Dankbarkeit, die nicht in Ziffern zu fassen ist“, schreibt er. Und: „Ich werde euch nie vergessen!“
Gewaltiges Erlebnis für Bergretter
Das werden wohl auch die engagierten Schwazer Bergretter nicht. „Es war ein wirklich tolles und gewaltiges Erlebnis, dass sich Kris Minne auf diese Weise bei uns bedankte. Das erleben wir leider nicht oft“, sagt Ortsstellenleiter Fred Wallenta.
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