Die russische Armee hat laut den ukrainischen Behörden ihre dritte Angriffswelle auf die ostukrainische Stadt Awdijiwka seit dem 10. Oktober gestartet (siehe Video oben). „Sie greifen von allen Seiten an, setzen viel Infanterie ein“, sate Bürgermeister Vitaly Barabasch am Freitag.
Das Zentrum der Industriestadt werde systematisch bombardiert. Bis auf eine Zufahrtsstraße ist die Stadt in der Region Donezk seit mehr als einem Monat fast komplett von russischen Truppen umstellt. Die Armee versucht laut ukrainischen Angaben seit Jahren, die Stadt unter ihre Kontrolle zu bringen. Eingenommen werden soll vor allem eine große Kokerei.
Die ukrainischen Truppen haben sich laut eigener Aussage hinter Befestigungsanlagen verschanzt. In den vergangenen vier Wochen mussten sie ein kleines Gebiet verloren geben, bisher schien die Verteidigung jedoch den russischen Truppen standzuhalten. „In der Stadt gibt es 30 bis 40 massive Angriffe pro Tag“, sagte Bürgermeister Barabasch. Laut ihm greifen die russischen Streitkräfte mit Lenkbomben und seit kurzem auch mit Streubomben an.
Hier sehen Sie, wo die Stadt liegt.
Noch 1350 Menschen in der Stadt
Das Telegram-Konto Rybar, das dem russischen Militär nahesteht, bestätigte den Einsatz von umstrittenen Streubomben. Diese würden es „erlauben, die Offensiven des Feindes mit noch größerem Erfolg“ zurückzuschlagen. In der Industriestadt leben laut der Verwaltung derzeit noch etwa 1350 Einwohnerinnen und Einwohner. Vor dem Beginn des Kriegs im Februar 2022 waren es mehr als 30.000.
Awdijiwka ist seit Beginn des Kriegs mit von Russland unterstützten Separatistinnen und Separatisten umkämpft. Im Juli 2014 war sie kurz in der Hand pro-russischer, von Moskau bewaffneter Separatistinnen und Separatisten, bevor sie von der ukrainischen Seite zurückerobert wurde. Seitdem liegt die zum Großteil zerstörte Stadt an der Front im Osten der Ukraine und ist zum Symbol des Widerstands geworden.
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