Mehr als 30 Jahre lang hat sich der größte Eisberg der Welt nicht bewegt, jetzt driftet er immer rascher aus antarktischen Gewässern in Richtung des Atlantiks. Das würden Aufnahmen des ESA-Satelliten „Sentinel-3“ zeigen, berichten britische Forscher.
Das knapp 4000 Quadratkilometer große Eismassiv namens A23a hat sich im Vorjahr vom Boden des Weddellmeeres, wo es nach dem Kalben im August 1986 angewachsen war, losgerissen und ist abgetrieben.
Der Eisberg A23a ist ein wahrer Koloss, und es ist nicht nur seine Breite, die beeindruckt. Die Eisplatte ist etwa 400 Meter dick. Zum Vergleich: „The Shard“ in London, der höchste Wolkenkratzer Europas, misst bloß 310 Meter.
„Regelrechten Sprint hingelegt“
„Er saß seit 1986 am Boden (des Weddellmeeres, Anm.), aber irgendwann wurde er so klein, dass er den Halt verlor und sich zu bewegen begann. A23a hat in den vergangenen Monaten, angetrieben durch Winde und Strömungen, einen regelrechten Spurt hingelegt und passiert nun die Nordspitze der antarktischen Halbinsel“, wird Forscher Andrew Fleming von der Britischen Gesellschaft für Antarktisforschung (BAS) von der BBC zitiert.
„Ich habe einige Kollegen dazu befragt und mir die Frage gestellt, ob es möglicherweise eine Veränderung der Wassertemperaturen im Schelf gibt, die das ausgelöst haben könnte. Aber man ist sich einig, dass die Zeit einfach reif war“, so der BAS-Experte. Er habe die ersten Bewegungen des Eisbergs schon 2020 festgestellt, so der Wissenschaftler.
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