GUTEN MORGEN

Abstoßend | Unignorierbar

Abstoßend. Sie standen an der Parlaments-„Milchbar“ und tranken gemeinsam ein Bier - Abgeordnete, die sich im Nationalrats-Plenum zuvor noch heiße Gefechte geliefert hatten. Der rote Kanzler tauschte sich mit Kirchenoberen aus, der schwarze Vize mit dem Arbeiterkammerchef und die Präsidenten von Wirtschaftskammer und ÖGB hatten über alle politischen Zäune hinweg einen konstruktiven Austausch. Nein, natürlich darf man die politische Vergangenheit in Österreich nicht verklären. Seinerzeit wurde nämlich in schummrigen Hinterstübchen auch viel, oft allzu viel gemauschelt. Immer wieder auch für den Einzelnen oder für die eigene Partei. Aber im Wesentlichen wurde vor allem etwas weitergebracht - für das Land, für die Leute im Land. Und heute? Obwohl uns noch viele Monate von den nächsten Wahlen (sofern sie nicht unerwarteterweise vorverlegt werden) trennen, dreschen die Politiker auf einem einst unvorstellbar tiefen Niveau aufeinander ein. Sie bekriegen einander mit allen Mitteln. Kreieren sogar weitere Parlaments-Untersuchungsausschüsse, um sich noch eine zusätzliche Bühne für den Parteienkrieg zu schaffen. Ohne zu bedenken, dass auf diesem Schlachtfeld kein Krieg für eine Partei zu gewinnen ist, nur weitere schwere Verwundungen bleiben. Die Wähler? Sie sehen keine Helden, sondern nur schlappe, schwer verwundete, oft hilflose Krieger. Abstoßend.

Unignorierbar. Ein „Krone“-Blick hinter die Kulissen der Klimakleber. Wie organisieren sie sich, wie viele sind es, wie professionell arbeiten sie? Wer sind die „Bienen“, welche Menschen bekommen die Bezeichnung „Supporti“? Wer zahlt die Strafen? Wissen sie, wie unbeliebt sie sind? Ja! Als Ziel nennen sie, „unignorierbar“ zu werden. Denn von der Wirkung ihrer Aktionen sind sie überzeugt, legen zum Beweis US-Studien vor, wonach eine Kleingruppe mit nur 15 Prozent Zustimmung in der Bevölkerung eine Veränderung in der Gesellschaft bewirken könne. Ja, da ist was dran. Es könnte aber durchaus sein, dass die Kleber in der Bevölkerung bloß bewirken, sich weniger für den Klimawandel einzusetzen als vor den unsympathischen Aktionen dieser Gruppe. Das sollten sie nicht ignorieren.

Kommen Sie gut durch den Sonntag!

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