Die Leistungen haben sich erweitert, zahlreiche sexuell übertragbare Krankheiten werden in der Bahnhofstraße 22 in Klagenfurt getestet, die Betroffenen bekommen Beratung. Die logische Folge: Der Name der Anlaufstelle wurde geändert.
Jahrelang konnte man in der Bahnhofstraße 22 in Klagenfurt zur AIDS-Hilfe gehen, um sich auf HIV testen und beraten zu lassen. Längst aber werden auch andere sexuell übertragbare Krankheiten, vor allem Syphilis, Chlamydien, Hepatitis B oder Gonorrhoe, getestet. Sexuell übertragbare Erkrankungen sind wieder im Steigen!
„HIV-Tests sind nur noch ein Teil der vielen Tests“, so Günther Nagele, der Leiter der AIDS-Hilfe Kärnten, die nun „Checkpoint sexuelle Gesundheit“ heißt. Er beobachtet: „Je breiter das Spektrum der Tests, umso mehr Leute kommen.“ Doch einige würden vor dem Namen AIDS-Hilfe zurückschrecken, Angst vor Stigmatisierung haben. Daher wurde der neue Name „Checkpoint sexuelle Gesundheit“ gewählt. Die Hilfe für HIV-Positive bleibe aber unverändert bestehen.
Am 30. November (17 Uhr) heißt es im Kärnten Museum in der Museumgasse 2 in Klagenfurt: „Love all Types - Fuck all Stereotypes“, wenn Kabarettist Christian Hölbling alias Herr Helfried die „Tauffeier“ des Checkpoints sexuelle Gesundheit moderiert. Eintritt frei!
Am 1. Dezember (19 Uhr) laden die Katholische Kirche und die AIDS-Hilfe zur Andacht zum Welt-AIDS-Tag in die Kreuzberglkirche in Klagenfurt (Volkmannweg 1)
„Wegen der wesentlichen Erweiterung des Auftrages und Angebotes ist auch ein neuer Vertrag zur Unterstützung notwendig, der für drei Jahre gelten soll und gerade verhandelt wird“, so Beate Prettner, die Landesrätin für Gesundheit, bei einer Pressekonferenz im Spiegelsaal der Landesregierung.
Wir können mit unserer Unterstützung und Hilfe nur so erfolgreich sein, wie sich Menschen an uns wenden. Wir wollen mit dem neuen Auftritt signalisieren: Bei uns sind Sie an der richtigen Adresse, wenn sie eine sexuelle Erkrankung vermuten oder bereits eine diagnostiziert wurde.
Günther Nagele, Leiter des Checkpoints sexuelle Gesundheit
Derzeit 400 HIV-Träger
Derzeit sind in Kärnten 400 Träger des HI-Virus (Human Immunodeficiency Virus) bekannt. Allein im Vorjahr waren 20 Diagnosen dazugekommen. „Es sind oft junge Menschen, was heißt, dass die Aufmerksamkeit zum Testen hoch ist und dass die Therapie gut möglich ist“, weiß Prettner. Denn für ältere Menschen sind HIV und AIDS noch immer stark tabubehaftete Themen, über die man nicht gern spricht und wegen deren Möglichkeit man niemanden für Test und Beratung aufsuchen will. „42 Prozent der HIV-Positiven haben erst spät eine Diagnose“, so Prettner. Wird HIV zu spät erkannt, folgen schwere, lebensbedrohliche Erkrankungen.
Tests in der Bahnhofstraße 22 in Klagenfurt sind möglich jeden Dienstag von 16.30 bis 18.30 Uhr.
Info: 0463/ 55 1 28.
oder auch noch https://hiv.at/
Therapie für ein gutes Leben
Dabei sei HIV mittlerweile sehr gut behandelbar: „Je früher die Therapie beginnt, umso besser sind die Ergebnisse. Oft ist das Virus gar nicht mehr nachweisbar, die Krankheit bricht nie aus, die Lebenserwartung ist gleich hoch wie bei HIV-Negativen“, so Nagele, der betont: „Nach dem Kondom sind Tests die beste Vorsorge.“
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