Anfang Oktober legte die neue Digital-Uni in Linz unter dem Namen Institute of Digital Sciences Austria (IDSA) einen „Soft-Start“ hin. Wegen der hohen Verwechslungsgefahr mit anderen Organisationen und Unternehmen wurde nun ein neuer Name erarbeitet, den die Gründungspräsidentin am Montag präsentierte.
Seit 100 Tagen ist Stefanie Lindstaedt als Gründungspräsidentin der Digital-Uni im Amt. In ihrer Zwischenbilanz musste die Uni-Professorin am Montag feststellen: „Die Aufgabenstellungen bei der Etablierung der neuen Universität in Linz erweisen sich als vielfältig und herausfordernd.“ Eine der ersten Aufgaben war es, anstelle des etwas sperrigen Kürzels IDSA einen neuen Namen und einen dazupassenden Markenauftritt zu kreieren. Beides wurde am Montag im Beisein von Bildungsminister Martin Polaschek und LH Thomas Stelzer (beide ÖVP) im Deep Space 8K des Ars Electronica Centers präsentiert.
„Wollen keine Informatiker ansprechen“
Künftig tritt die Uni unter dem Namen IT:U (Interdisciplinary Transformation University Austria) auf. „Transformation ist unser Ziel, Interdisziplinarität ist unser Weg“, lautet dazu Lindstaedts Kurzbeschreibung. Spezifikum der Uni soll es sein, verschiedene Disziplinen zu Computerwissenschaften zu transformieren. „Wir wollen Menschen ansprechen, die nie Informatik studieren wollten“, sagt Lindstaedt. Die Studierenden sollen mithilfe der Fähigkeiten, die sie an der IT:U erwerben, die digitale Transformation in ihren eigentlichen Fächern - etwa Medizin, Geistes- oder Sozialwissenschaften - vollziehen können.
Mit der neuen Wort-Bild-Marke ist es gelungen, zentrale Aspekte unserer Ausrichtung in den Mittelpunkt zu rücken. Wir stehen für Interdisziplinarität und Transformation.
Stefanie Lindstaedt, Gründungspräsidentin IT:U
Lern-Labs werden errichtet
In den vergangenen Monaten sei mit Gabriele Költringer eine Verwaltungsdirektorin bestellt worden, zudem mit Wolfgang Kienreich ein Technology Strategist, der die technische Lernumgebung aufbauen soll. Zwei Lektoren sollen sich zudem vorrangig um die Entwicklung der Studienprogramme kümmern. Anfang Dezember soll das Personal zehn Personen umfassen, so Lindstaedt. Aktuell werde an Aufbau und Ausstattung von sechs Lern-Labs gearbeitet. „Sie werden es unseren Studierenden ermöglichen, Technologien wie Virtual Reality, Roboter oder Künstliche Intelligenz hautnah erleben und anwenden zu können.“
Start für Doktoratsstudium im Herbst 2024
Als nächste Schritte sollen im kommenden Frühjahr erste Professorenstellen ausgeschrieben und ein Strategiepapier erarbeitet werden. Im Herbst 2024 soll dann das erste Doktoratsstudium starten, 2025 der erste Masterlehrgang. Institute und Fakultäten wie bei anderen Unis soll es nicht geben, sondern „eher ein amerikanisches System“, kündigte Polaschek an. Der Gesetzesentwurf für das Dauerrecht der neuen Uni sei derzeit in Begutachtung und mit 34 Paragrafen bewusst schlank gehalten, so der Minister.
Stelzer versicherte, das Land werde den Bund bei der Errichtung der Infrastruktur mit allen Kräften unterstützen, denn die neue Uni sei „für den Standort Linz und Oberösterreich ein wirklicher Glücksfall“.
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