Die - laut Polizei bisher nachweisbare - Beutetour der Bande begann am 24. Oktober 2011 in Rohr im Gebirge im Bezirk Wiener Neustadt. Rund einen Monat später, am 21. November, folgte eine Tat in Göstling an der Ybbs im Bezirk Scheibbs. Versuche in Mühlbach im Bezirk Hollabrunn am 31. Jänner und Texing im Bezirk Melk am 24. Februar scheiterten. In der Nacht vor ihrer Festnahme dürften die Verdächtigen dann in Oberösterreich aktiv gewesen sein: Dabei versuchten sie, Einbrüche in zwei Bankomaten in St. Georgen am Walde und einen in Dimbach - jeweils im Bezirk Perg.
"Kommissar DNA" spielte wichtige Rolle
Bei der Ausforschung der Männer, die aus Rumänien stammen, habe "Kommissar DNA" eine wichtige Rolle gespielt, hieß es von der Polizei. Man habe die Bande schon seit Monaten im Visier gehabt und gewusst, dass sich die Männer in Oberösterreich aufhielten - zudem habe man ihre Fahrzeuge gekannt. Nachdem man von den versuchten Taten erfahren hatte, sei schließlich auf offener Straße der Zugriff erfolgt, als das Quintett nach Wien, wo einige der Verdächtigen wohnten, zurückkehrte. Die Beschuldigten hätten sich widerstandslos festnehmen lassen und befänden sich derzeit in der Justizanstalt St. Pölten in U-Haft. Sie seien teilweise geständig.
Zahlreiche weitere Straftaten seit eineinhalb Jahren
Neben den Bankomat-Einbrüchen soll die Bande auch für weitere Delikte in zumindest den vergangenen eineinhalb Jahren in ganz Österreich verantwortlich sein. Nachweisbar seien etwa ein Einbruch in eine Schule in Ardagger im Bezirk Amstetten, bei dem u.a. ein Staubsauger gestohlen und eine für die Ausforschung wesentliche DNA-Spur gefunden wurde, ein Ladendiebstahl im steirischen Kindberg und Trickdiebstähle in Fußgängerzonen von Innsbruck bis Wien. Von Letzteren hätte einer der Verdächtigen rund 50 Delikte gestanden, pro Tag habe man so 100 bis 300 Euro Beute gemacht. Opfer waren meist ältere Leute, die um Kleingeld gebeten wurden.
Mit gefährlichen "Stahl-Igeln" ausgestattet
Laut LKA-Chef Oberst Franz Polzer seien die Beschuldigten äußerst professionell vorgegangen. Für die Bankomat-Einbrüche hätten sie ein in einem Trolley verstecktes Schweißgerät (Bilder 2 und 3)besessen - dieses so zu handhaben, dass bei 5.000 Grad auch noch etwas von der Beute übrig bleibe, erfordere "eine gewisse Perfektion", so der Kriminalist. Auch seien die Männer mit geschweißten "Stahl-Igeln" (Bild 4) ausgerüstet gewesen, um Verfolger abzuschütteln, was eine "absolut lebensgefährliche Sache" sein hätte können - für die Verfolger.
Zusätzlich sollen sie immer mit mehreren Fahrzeugen und natürlich auch teils falschen Identitäten operiert haben. Ermittler vermuten, dass mehrere Hundert Straftaten auf das Konto der Bande gehen. Die Männer hätten durch ihr Treiben ihren Lebensunterhalt bestritten, die Beute großteils verspielt oder verwettet.
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