Das klingt nicht gut für die wohl bekannteste deutsche Automarke: „Wir sind nicht mehr wettbewerbsfähig“, sagte VW-Markenchef Thomas Schäfer in einer im Intranet veröffentlichten Mitteilung bei einer Vollversammlung der Vertrauensleute in Wolfsburg. Der Grund: Der Hersteller produziert zu teuer.
Schäfer bereitet die Belegschaft auf einen Stellenabbau vor. Die Marke VW sei mit den bisherigen Strukturen, Prozessen und hohen Kosten nicht mehr wettbewerbsfähig. „Wir müssen ran an die kritischen Themen, auch beim Personal.“
VW-Personalvorstand Gunnar Kilan brachte dabei das Thema Altersteilzeit ins Spiel. „Wir müssen die demographische Kurve konsequent als Vorteil begreifen“, sagte er. Der größte Teil der Einsparungen werde allerdings über andere Maßnahmen erbracht, sagte er. Wie viele Stellen wegfallen sollen, bleibt vorerst offen.
Management und Betriebsrat verhandeln derzeit über ein Effizienzprogramm, das bei der Marke insgesamt 10 Milliarden Euro einsparen soll. Bisher gebe es noch keine Entscheidungen, hieß es in der Meldung im Intranet. Bei einer Betriebsversammlung in Wolfsburg am 6. Dezember sollen die Beschäftigten über den Zwischenstand informiert werden.
Konkurrenz fährt voraus
Insbesondere Tesla hat einen großen Effizienzvorsprung. Schon 2022 sagte der damalige Konzernchef Diess, der US-Konzern sei in vielen Prozessen doppelt so schnell wie der Rest der Industrie. Auch andere Autokonzerne haben sich ein Sparprogramm verordnet - offenbar erfolgreich: Stellantis prescht gerade mit einem erschwinglichen Elektroauto vor, das unter 20.000 Euro kosten soll.
Konzernchef: 2024 wird anspruchsvoll
„2024 wird wirtschaftlich ein sehr anspruchsvolles Jahr“, hatte Konzernchef Oliver Blume zuvor gesagt. Allerdings will er erste Erfolge der angestoßenen Initiativen sehen. „Ziel ist es, den Konzern stabil zu managen, um ab 2025 durchstarten zu können.“
Blume hat allen Marken des Konzerns im Sommer neue Renditevorgaben aufgegeben, die mittels Einsparungen und zusätzlichen Erlösmöglichkeiten erreicht werden sollen. Vor allem die Kernmarke VW Pkw ist das Sorgenkind der Niedersachsen.
VW sagt sich in China von Wolfsburg los
Auf dem hart umkämpften Auto-Markt in China will Volkswagen will künftig verstärkt auf chinesische Zulieferer setzen und sich damit auch vor internationalen Krisen schützen. Der Konzern will deshalb „in China, für China“ produzieren, sagte der VW-Konzernvorstand für China Ralf Brandstätter.
Der im Verbrennersegment noch starke Autobauer muss auf dem E-Automarkt der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt Boden gut machen, denn chinesische Hersteller haben Volkswagen dort den Rang abgelaufen, allen voran BYD, die deutlich mehr elektrisch betriebene Fahrzeuge in China verkaufen. Volkswagen entschied deshalb, den Standort in Hefei auszubauen, eine von unzähligen Wohntürmen geprägte Provinzhauptstadt knapp 500 Kilometer westlich von Shanghai.
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